Viele Haushalte setzen beim Heizungstausch weiterhin auf neue Gasheizungen. Doch was auf den ersten Blick als kostengünstige Lösung erscheint, entpuppt sich langfristig als teure Falle. Das meinen zumindest die Experten des Verbraucherportals Finanztip.

Der durchschnittliche Anschaffungspreis einer neuen Gasheizung liege derzeit bei rund 8.000 Euro, doch die versteckten Folgekosten könnten ein Vielfaches betragen.
Hoher CO2-Preis als Hauptkostentreiber
Die Analyse von Finanztip zeigt: Die Gesamtkosten einer neuen Gasheizung summieren sich über 20 Jahre auf rund 25.500 Euro. Allein rund 17.500 Euro davon entfallen auf CO2-Kosten. Diese Abgaben machen damit rund 69 Prozent der Gesamtkosten aus. Hintergrund ist der stetig steigende CO2-Preis in den kommenden Jahren. Aktuell liegt er bei 55 Euro pro Tonne, bereits 2026 könnten es bis zu 65 Euro sein. Ab 2027 entfällt die staatliche Preisbindung, dann bestimmt der Markt den Preis. Die Finanztip-Experten rechnen mit weiter steigenden Kosten, teils im dreistelligen Bereich pro Tonne.
Weitere Preisrisiken durch Gasnetze und Biogas
Hinzu kommen wachsende Gasnetzentgelte. Da sich immer mehr Haushalte für Alternativen wie Fernwärme oder Wärmepumpen entscheiden, schrumpft die Zahl der Gaskunden. Die Kosten für das Netz müssen jedoch weiterhin gedeckt werden – was die Preise für die verbleibenden Nutzer steigen lässt. Auch die gesetzlich vorgeschriebene Beimischung von Biogas führte seit 2024 zu weiteren Preissteigerungen beim Betrieb neuer Gasheizungen.
Wärmepumpe: Höhere Investition, niedrigere Kosten
Ein direkter Vergleich mit einer Wärmepumpe zeigt laut Finanztip: Obwohl die Anschaffungskosten mit rund 30.000 Euro brutto deutlich höher sind, relativiert sich das Bild durch staatliche Förderungen. Diese betragen je nach Einkommen 50 bis 70 Prozent. Die Gesamtkosten für Anschaffung und Betrieb belaufen sich bei einer Wärmepumpe so auf etwa 15.000 Euro netto über 20 Jahre. Damit sei sie trotz höherer Investition langfristig die günstigere Alternative.
Finanzielle Weichen richtig stellen
Auch eine Analyse der Plattform CO2-online kommt zu ähnlichen Ergebnissen. Die Experten raten deshalb, beim Heizungstausch nicht nur auf die einmaligen Kosten zu achten. Ausschlaggebend für eine wirtschaftlich sinnvolle Entscheidung seien vor allem die laufenden Betriebskosten sowie die voraussichtliche Entwicklung der Energiepreise.