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Öfen als Zentralheizung nutzen

Heizen mit Holz ist nicht nur traditionell, sondern auch zeitgemäß – insbesondere dann, wenn moderne Ofentechnik mit einer zentralen Wärmeversorgung kombiniert wird.

Kreative Baureihe Option von Weber Haus (Foto: WeberHaus)

Wasserführende Kamin- oder Pelletöfen können dabei eine effiziente und umweltfreundliche Heizlösung bieten. Besonders im sanierten Eigenheim lassen sich auf diese Weise fossile Brennstoffe einsparen und die Heizkosten langfristig senken.

Wasserführende Kaminöfen: Funktion und Vorteile

Auf den ersten Blick unterscheiden sich wasserführende Kaminöfen kaum von herkömmlichen Einzelöfen. Doch ihr entscheidendes Plus liegt im Inneren: Ein eingebauter Wärmetauscher entzieht der Feuerstätte einen Teil der Wärmeenergie und leitet diese in einen Pufferspeicher. Von dort aus kann das erwärmte Wasser für die zentrale Heizungsversorgung und/oder die Warmwasserbereitung genutzt werden.

Der Pufferspeicher ist dabei essenziell, da die Wärmeabgabe eines Kaminofens nicht exakt reguliert werden kann. Er gleicht Temperaturschwankungen aus und stellt Wärme dann bereit, wenn sie gebraucht wird.

Scheitholz oder Pellets – zwei Konzepte im Vergleich

Wasserführende Kaminöfen lassen sich in zwei Varianten betreiben: mit klassischem Scheitholz oder mit Holzpellets. Scheitholz punktet durch die behagliche Atmosphäre und das typische Kaminfeuer – ist aber nicht ideal für den Dauerbetrieb. Pelletöfen bieten hingegen eine automatisierte Brennstoffzufuhr, eine gleichmäßige Wärmeleistung und ein hohes Maß an Effizienz. Sie benötigen jedoch mehr Platz für Lagerung und Technik.

Tipp: Besonders gut eignet sich der wasserführende Kaminofen als Ergänzung zur bestehenden Gas- oder Ölheizung. In hybriden Heizsystemen verbessert er die Energieeffizienz erheblich.

Kombination mit Solarthermie

Ein wasserführender Kaminofen lässt sich ideal mit einer Solaranlage koppeln. Während die Solarthermie in den Sommermonaten die Warmwasserbereitung übernimmt, liefert der Ofen in der kühleren Jahreszeit Heizwärme. Beide Systeme speisen ihre Energie in denselben Pufferspeicher ein – für eine ganzjährig ausgewogene Versorgung.

Einsatz im Niedrigenergiehaus

Moderne, gut gedämmte Gebäude profitieren besonders von der dezentralen Wärmenutzung über wassergeführte Öfen. Diese geben nur einen Teil der Wärme direkt an den Raum ab, der Großteil fließt in das Heizsystem. So wird einer Überhitzung vorgebeugt und die Heizleistung gleichmäßig verteilt. Geräte im Dualbetrieb erlauben zudem die Wahl zwischen Scheitholz und Pellets.

Gesetzliche Anforderungen gemäß 1. BImSchV

Die 1. Bundesimmissionsschutzverordnung (BImSchV) regelt die Emissionen und den Betrieb von Kleinfeuerstätten. Dabei gilt:

  • Wird der wasserführende Kaminofen als alleinige Heizung betrieben, sind regelmäßige Emissionsmessungen durch den Schornsteinfeger Pflicht.
  • Bei Nutzung als Zusatzheizung genügt eine Typenprüfung für die Betriebserlaubnis.
  • Die Heizleistung des Ofens muss zum Raum passen.

Tipp: Bei der Kombination mit Solaranlagen ist eine technische Dokumentation nötig, um die Anlage als Hauptheizung anerkennen zu lassen.

Kosten und Fördermöglichkeiten

Die Investition in eine wasserführende Ofenanlage setzt sich aus mehreren Komponenten zusammen:

  • Ofen (Scheitholz): ca. 3.500 Euro
  • Pelletofen: 5.000 bis 6.000 Euro
  • Pufferspeicher: 100 bis 1.000 Liter Volumen
  • Rücklaufanhebung, Umwälzpumpe, Steuerung: zusammen ca. 6.000 Euro

Tipp: Für den Einbau eines wasserführenden Pelletkamins im Bestandsgebäude gewährt der Staat derzeit einen Zuschuss in Höhe von 2.000 Euro.

Fazit

Wasserführende Kaminöfen verbinden behagliche Wohnatmosphäre mit einem effizienten Heizkonzept. Besonders im Rahmen hybrider Systeme oder in Kombination mit Solarthermie bieten sie eine zukunftsfähige und nachhaltige Lösung für umweltbewusste Hausbesitzer.

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