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Das ist die günstigste Art, mit Strom zu heizen

Heizen mit Strom gilt gemeinhin als teuer. Doch in bestimmten Fällen und bei gezieltem Einsatz kann es eine effiziente und sogar kostengünstige Lösung sein – vor allem in Übergangszeiten oder bei punktueller Nutzung. Welche Heizsysteme mit Strom arbeiten und wo sich Einsparpotenzial ergibt, zeigt ein Überblick.

Heizlüfter und Luftreiniger: DYSON HP09 Purifier Hot+Cool (Foto: Hersteller)

Die klassischen Stromheizungen – etwa Radiatoren oder Heizlüfter – wandeln elektrische Energie direkt in Wärme um. Das geschieht nahezu verlustfrei, allerdings zu einem vergleichsweise hohen Preis pro Kilowattstunde. Wer den gesamten Wohnraum auf diese Weise dauerhaft beheizen möchte, muss mit hohen Stromkosten rechnen. In älteren Gebäuden mit schlechter Dämmung ist der Einsatz daher kaum wirtschaftlich.

Günstiger kann es hingegen sein, nur einzelne Räume oder Nutzungszeiten abzudecken – etwa das Bad morgens oder das Homeoffice am Nachmittag. Hier lohnt sich die Anschaffung einer gut regelbaren Direktheizung, etwa als Wandpaneel mit Thermostat oder per Zeitschaltuhr.

Infrarotheizung: punktuell effizient

Eine beliebte Alternative zur Konvektionsheizung ist die Infrarotheizung. Sie erwärmt nicht die Luft, sondern direkt die Flächen und Körper im Raum. Das sorgt für ein angenehmes Wärmegefühl bei niedriger Raumtemperatur und reduziert so den Energiebedarf. In gut gedämmten Räumen kann die Infrarotheizung daher eine kostengünstige Lösung darstellen – insbesondere dann, wenn sie mit Solarstrom vom eigenen Dach betrieben wird.

Die Anschaffungskosten für Infrarotpaneele sind überschaubar. Je nach Raumgröße und Isolierung liegen die Betriebskosten bei maßvollem Einsatz unter denen anderer strombasierter Heizsysteme. Dennoch gilt auch hier: Für die Vollheizung eines ganzen Hauses ist sie nur unter bestimmten Bedingungen empfehlenswert.

Wärmepumpe: langfristig effizient

Im Vergleich zu Direktheizungen arbeiten Wärmepumpen mit einer ganz anderen Technik – und deutlich effizienter. Sie nutzen die in Luft, Erde oder Wasser gespeicherte Umweltwärme, um Räume zu beheizen. Für jede Kilowattstunde Strom, die für den Betrieb eingesetzt wird, entstehen – je nach Modell und Wärmequelle – bis zu vier Kilowattstunden Heizenergie. Dieser hohe Wirkungsgrad macht Wärmepumpen auf lange Sicht zur wirtschaftlichsten elektrischen Heizlösung.

Allerdings sind die Investitionskosten hoch. Hinzu kommt, dass nicht jedes Gebäude für den Betrieb einer Wärmepumpe geeignet ist – etwa wenn große Heizkörper vorhanden sind oder eine Fußbodenheizung fehlt. Förderprogramme können den Einstieg erleichtern, doch eine individuelle Planung ist in jedem Fall notwendig.

Mobile Lösungen für wenig Geld

Wer nur zeitweise heizen möchte, etwa im Gartenhaus oder der Ferienwohnung, kann mit einer kleinen elektrischen Heizung günstig überbrücken. Geräte wie Keramikheizer oder Ölradiatoren gibt es ab rund 50 Euro. Wichtig: Sie sollten über eine automatische Abschaltung und einen Überhitzungsschutz verfügen. Ihr Betrieb ist bei seltenem Gebrauch akzeptabel, aber auf Dauer nicht kosteneffizient.

Die günstigste Art, mit Strom zu heizen, hängt stark vom Anwendungsfall ab. Für gelegentliche Nutzung oder punktuelle Wärme sind Infrarotstrahler oder Direktheizungen oft ausreichend. Wer langfristig auf Strom als Energiequelle setzen will, kommt an einer Wärmepumpe nicht vorbei. Ihre hohe Effizienz macht sie – trotz hoher Anfangskosten – zur wirtschaftlichsten Option im Strombereich. Entscheidend ist in jedem Fall eine gute Dämmung, denn nur so lässt sich der Energieeinsatz sinnvoll begrenzen.