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Heizungstausch: Vorsicht vor Beratung, bei der man Geld verliert

Staatliche Zuschüsse für eine neue Heizung oder bessere Fenster sind für viele Hausbesitzer ein zentraler Anreiz zur energetischen Sanierung. Doch wer von den umfangreichen Förderprogrammen wirklich profitieren möchte, muss bei der Antragstellung einiges beachten – vor allem die Wahl der richtigen Fachleute. Denn nicht jeder Handwerker oder Berater ist automatisch qualifiziert, die nötigen Unterlagen zu erstellen oder den Antrag korrekt zu begleiten.

Übersehen Verbraucher Kostenfallen bei neuen Heizungen? (Foto: Stiebel Eltron)

Ohne qualifizierte Experten keine Förderung

Ob Wärmepumpe, Dämmung oder neue Fenster – bei vielen Maßnahmen im Zuge des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) ist eine Förderung durch die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) möglich. Diese umfasst sowohl direkte Zuschüsse als auch zinsgünstige Kredite. Voraussetzung für die Bewilligung ist jedoch, dass die Sanierung fachgerecht geplant und durchgeführt wird – und dass die entsprechenden Nachweise von dafür zugelassenen Personen eingereicht werden.

Hier kommt die sogenannte Energieeffizienz-Expertenliste (kurz: EEE-Liste) ins Spiel. Sie wird von der Deutschen Energie-Agentur (dena) geführt und listet rund 17.000 qualifizierte Personen, die nachweislich über die nötige Ausbildung und Erfahrung im Bereich des energieeffizienten Bauens und Sanierens verfügen. Nur wer in dieser Liste geführt wird, ist berechtigt, bestimmte Anträge zu begleiten und Nachweise zu erbringen – insbesondere bei Förderungen der KfW oder des BAFA.

Was die EEE-Liste leistet

Die Energieeffizienz-Expertenliste bietet eine Suchmaske, über die Eigentümer gezielt nach geeigneten Beratern, Architekten, Ingenieuren oder Handwerksbetrieben suchen können – gefiltert nach Region, Fachgebiet und Förderprogramm. Angezeigt werden neben Kontaktdaten auch Informationen über die jeweilige Qualifikation und die Förderprogramme, für die der Experte tätig werden darf.

Der Vorteil: Hausbesitzer können so gezielt Fachleute finden, die nicht nur über die notwendige Qualifikation verfügen, sondern auch mit den konkreten Anforderungen der staatlichen Förderprogramme vertraut sind. Gerade bei komplexeren Sanierungsvorhaben wie dem Tausch einer Öl- oder Gasheizung gegen eine Wärmepumpe ist das entscheidend. Denn die Antragstellung umfasst häufig technische Nachweise, Wirtschaftlichkeitsberechnungen und eine Begleitung während der Umsetzung.

Risiken bei unqualifizierter Beratung

Wer sich bei der Suche nach einem Berater auf allgemeine Handwerkerportale oder unseriöse Online-Plattformen verlässt, riskiert nicht nur Fehlinvestitionen, sondern unter Umständen auch den Verlust von Fördermitteln in fünfstelliger Höhe. In der Vergangenheit kam es immer wieder vor, dass sogenannte Berater falsche Informationen lieferten oder teure Maßnahmen empfahlen, die später nicht bezuschusst wurden. In manchen Fällen wurden auch technisch ungeeignete Heizsysteme verkauft – ohne Rücksicht auf die tatsächlichen Gegebenheiten der Immobilie.

Auch deshalb rät das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK), bei allen Fragen zur Förderung nur auf gelistete Energieeffizienz-Experten zurückzugreifen. Die Qualifikation dieser Fachleute wird regelmäßig überprüft, sie müssen Fortbildungen nachweisen und haften im Zweifel auch für fehlerhafte Planungen.

So finden Eigentümer den passenden Ansprechpartner

Vor der Auswahl eines Energieberaters oder Fachplaners lohnt sich ein erstes Telefonat. Dabei können Eigentümer prüfen, ob die Chemie stimmt und ob der Experte die eigenen Vorstellungen teilt. Auch die Frage nach den voraussichtlichen Kosten, dem Leistungsumfang und der Förderfähigkeit der gewünschten Maßnahme sollte frühzeitig geklärt werden.

Wer einen Berater in der Nähe wählt, spart nicht nur Anfahrtskosten, sondern kann häufig auch schneller mit der Umsetzung beginnen. Denn viele Fachleute sind aufgrund der hohen Nachfrage ausgelastet – eine frühzeitige Planung ist daher ratsam.