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Monoblock-Wärmepumpe aus China importieren und selbst einbauen – so geht’s

Die Energiewende und steigende Heizkosten sorgen dafür, dass Wärmepumpen in Deutschland stark nachgefragt sind. Doch die Preise für deutsche Markenmodelle sind hoch. Wer handwerklich erfahren ist, denkt über einen alternativen Weg nach: den Direktimport einer Monoblock-Wärmepumpe aus China. Die Geräte kosten oft nur einen Bruchteil der hiesigen Modelle.

Herstellung einer Monoblock-Wärmepumpe in China (Screenshot aus Werbevideo auf Alibaba)

Was ist eine Monoblock-Wärmepumpe?

Im Unterschied zur Split-Wärmepumpe enthält die Monoblock-Version alle wesentlichen Komponenten – inklusive Kältekreis – in einem kompakten Außengerät. Das macht sie für den Einbau einfacher und sicherer, da keine kältetechnischen Arbeiten am Aufstellort erforderlich sind. Ein Fachbetrieb mit Kälteschein ist nicht zwingend notwendig – dennoch sind Know-how und Vorsicht gefragt.

Wo kann man eine Wärmepumpe aus China bestellen?

Viele Hersteller aus China bieten ihre Geräte über Online-Plattformen wie Alibaba, Global Sources oder Made-in-China an. Wichtig ist, auf folgende Punkte zu achten:

  • CE-Kennzeichnung und EU-Konformitätserklärung: Ohne diese droht Ärger beim Zoll und bei der Inbetriebnahme.
  • Seriöse Händlerwahl: Anbieter mit langjähriger Erfahrung und transparenten Produktdaten sind vorzuziehen.
  • Versandart und -kosten: Der Seetransport ist günstiger, dauert aber mehrere Wochen. Expressversand treibt die Kosten.

Ein 5-kW-Gerät liegt im Einkaufspreis meist zwischen 800 und 1.500 Euro – ohne Steuern, Versand und Einfuhrabgaben.

Was ist beim Import zu beachten?

Beim Import gelten die Regelungen für Drittlandware:

  • Zollanmeldung: Die Wärmepumpe muss beim Zoll deklariert werden. Für ein Gerät dieser Größe fallen rund 2,7 % Zollgebühren sowie 19 % Einfuhrumsatzsteuer an.
  • Technische Anforderungen: Die Netzspannung muss kompatibel sein (in Deutschland: 230 Volt, 50 Hz). Auch das verwendete Kältemittel sollte erlaubt sein – z. B. R290 (Propan).

Tipp: Lassen Sie sich vor dem Kauf alle Unterlagen (z. B. Bedienungsanleitung, CE-Zertifikat, Datenblatt) vom Anbieter zusenden und prüfen.

Selbstmontage – was ist möglich?

Die Installation einer Monoblock-Wärmepumpe ist technisch gesehen auch für erfahrene Heimwerker möglich. Folgendes ist dabei zu bedenken:

  • Wasseranschluss: Die Geräte werden über Vor- und Rücklauf mit dem bestehenden Heizsystem verbunden. Der Anschluss erfolgt idealerweise mit einem Pufferspeicher.
  • Elektroanschluss: Eine eigene abgesicherte Leitung mit FI-Schutzschalter ist Pflicht. Die elektrische Verbindung sollte aus Sicherheitsgründen von einem Fachmann erfolgen.
  • Aufstellort: Frostsicher, gut belüftet und erschütterungsarm – meist im Garten oder an der Hauswand.

Bei Hybridlösungen (z. B. Kombination mit bestehender Gasheizung) oder Anbindung an Smart-Home-Systeme wird die Sache schnell komplex – dann ist ein Heizungsbauer empfehlenswert.

Gibt es Förderung?

In Deutschland werden nur solche Wärmepumpen staatlich gefördert, die auf der BAFA-Liste stehen. Importgeräte aus China sind dort fast nie aufgeführt. Fördergelder nach der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) können somit nicht beantragt werden. Auch Garantie und Service sind problematisch – Rücksendungen ins Ausland sind kaum praktikabel.

Nur für technisch versierte Bauherren

Der Import einer Monoblock-Wärmepumpe aus China kann eine preiswerte Alternative sein – vor allem für technisch versierte Bauherren, die auf staatliche Förderung verzichten können. Wer die gesetzlichen Rahmenbedingungen kennt und bei Auswahl und Einbau sorgfältig vorgeht, kann mehrere tausend Euro sparen. Wichtig ist jedoch: Es handelt sich um ein komplexes Heizsystem. Wer unsicher ist, sollte zumindest die kritischen Schritte (z. B. Stromanschluss, hydraulischer Abgleich) vom Fachmann durchführen lassen.