Die Heizkosten in Deutschland sind seit 2021 stark gestiegen. Aktuelle Analysen zeigen, wie viel Mieter und Eigentümer nun mehr zahlen müssen.
Das Heizen mit Erdgas, Heizöl oder Fernwärme ist deutlich teurer geworden. Bis zu 330 Euro müssen Verbraucher aktuell mehr zahlen.
Teure Heizperiode
(21.04.20205) Haushalte mussten von September 2024 bis März 2025 durchschnittlich rund 11 Prozent mehr heizen als noch im Vorjahreszeitraum, heißt es in einer Auswertung des Vergleichsportals Verivox. Analysiert wurden Preise und Wetterdaten.
Der Winter 2024/2025 sei nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes „der 14. milde Winter in Folge“ gewesen, allerdings durchsetzt mit ausgeprägten Frostphasen. Die durchschnittlichen Gaskosten für ein Einfamilienhaus berugen laut Verivox im vergangenen Winter rund 1.858 Euro, in der Heizperiode davor waren es 1.515 Euro.
Neben den kälteren Temperaturen habe auch die Rückkehr zum vollen Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent auf Erdgas im April 2024 die Gaskosten für Haushalte in die Höhe getrieben, so die Verivox-Energieexperten.
80 Prozent teurer als vor dem Krieg
(31.03.2025) Erdgas ist laut Statistischem Bundesamt deutlich teurer als vor Russlands Angriff auf die Ukraine, zuletzt zogen die Preise aber nur noch moderat an. Im 2. Halbjahr 2024 zahlten private Haushalte in Deutschland im Schnitt 12,28 Cent je Kilowattstunde Erdgas, so das Bundesamt. Das waren 3,5 Prozent mehr als im 1. Halbjahr 2024 und 7,6 Prozent mehr als im 2. Halbjahr 2023.
Gemessen am Vergleichszeitraum vor Beginn des Krieges und der folgenden Energiekrise , lagen die Gaspreise für private Haushalte um fast 80 Prozent höher.
Mehrkosten für Mieter: 330 Euro
(14.02.2025) Das Heizen mit Erdgas, Heizöl oder Fernwärme ist seit 2021 deutlich teurer geworden. Bis zu 330 Euro mehr müssen Mieter aktuell zahlen. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Auswertung des Immobiliendienstleisters Ista.
Im Vergleich zu 2021 – vor Beginn des Angriffs Russlands auf die Ukraine – müssen Mieter einer 70 Quadratmeter großen Wohnung mit Gasheizung pro Jahr 220 Euro mehr für Heizung und Warmwasser zahlen. Das ist ein Anstieg um 36 Prozent.
Noch teurer wird es für Haushalte mit Fernwärme: Hier stiegen die Kosten in den vergangenen drei Jahren um 42 Prozent, was 330 Euro pro Jahr entspricht. Wer mit Heizöl heizt, zahlt 288 Euro mehr – ein Plus von 47 Prozent. Die Zahlen basieren auf Heizkostenabrechnungen von rund drei Millionen Haushalten in Deutschland.
Der Preisanstieg betrifft demnach alle Energieträger, im Einzelnen laut der Berechnung von Ista für eine 70 Quadratmeter große Wohnung in einem Mehrparteienhaus wie folgt:
- Erdgas
Ein Kostenanstieg um 36 Prozent – und zwar von 615 Euro (2021) auf 835 Euro (2024) im Jahr.
Hauptgrund: Der Gaspreis ist um 65 Prozent gestiegen (von 6,1 auf 10,1 Cent/kWh). - Fernwärme
Ein Plus von 42 Prozent – von 778 Euro (2021) auf 1.109 Euro (2024) im Jahr.
Hauptgrund: Fernwärmepreise stiegen um 70 Prozent (von 10 auf 17 Cent/kWh). - Heizöl
Eine Preissteigerung um 47 Prozent – von 616 Euro (2021) auf 905 Euro (2024) im Jahr.
Hauptgrund: Der Ölpreis erhöhte sich um 71 Prozent (von 6 auf 10,3 Cent/kWh)