Die Heizsaison steht bevor, und viele Haushalte fragen sich, wie sie es im Winter warm und zugleich kosteneffizient haben können. Die gute Nachricht: Wer die Raumtemperatur sinnvoll senkt, kann Energie sparen, ohne auf Behaglichkeit zu verzichten. Doch dabei gilt es, einige wichtige Punkte zu beachten.

Bereits wenige Grad Unterschied machen sich auf der Heizkostenrechnung bemerkbar. Nach Angaben des Zentralverbands Sanitär Heizung Klima (ZVSHK) spart man pro abgesenktem Grad rund sechs Prozent Energie. Wer statt 24 nur 20 Grad in seinen Wohnräumen einstellt, kann demnach etwa ein Viertel seiner Heizkosten einsparen. Voraussetzung ist jedoch, dass die Absenkung konsequent über den gesamten Heizzeitraum hinweg erfolgt.
Das Umweltbundesamt empfiehlt, Wohnräume nicht unter 15 Grad abzukühlen. Bei kälteren Temperaturen drohen nicht nur Komforteinbußen, sondern auch bauphysikalische Risiken. Matthias Wagnitz vom ZVSHK rät, Wohnräume idealerweise auf etwa 20 Grad zu beheizen. Fürs Schlafzimmer können auch niedrigere Temperaturen ausreichen, sofern keine Feuchtigkeitsprobleme entstehen.
Gleichmäßigkeit vermeidet Schimmel
Wer in einzelnen Zimmern stark heizt, während andere nahezu unbeheizt bleiben, riskiert Feuchtigkeitsschäden. Die Verbraucherzentrale NRW empfiehlt daher, alle Räume gleichmäßig zu beheizen – etwa mit konstant 19 Grad. Große Temperaturunterschiede zwischen Zimmern fördern Kondensation an kühleren Wandflächen und begünstigen so die Schimmelbildung.
Ein weiteres Problem: Völlig ausgekühlte Räume benötigen beim Wiederaufheizen deutlich mehr Energie. Wer tagsüber nicht zu Hause ist, sollte die Temperatur nur moderat absenken. Auch nachts empfiehlt es sich, die Temperatur für maximal acht Stunden leicht zu reduzieren. Bei längeren Absenkzeiten kann es sonst passieren, dass die Räume tagsüber nicht mehr warm werden.
Lüften nicht vergessen
Neben dem richtigen Heizen ist auch ein angepasstes Lüftungsverhalten entscheidend. Kalte Räume neigen stärker zur Feuchtigkeitsansammlung. Stoßlüften mehrmals täglich ist daher unerlässlich. Nur so lässt sich verhindern, dass die Luftfeuchtigkeit an kalten Wänden kondensiert. Ein Hygrometer kann helfen, kritische Feuchtigkeitswerte frühzeitig zu erkennen.
Gerade bei stark abgesenkten Temperaturen steigt das Risiko von Feuchteschäden. Die Kombination aus kalten Flächen, schlechter Luftzirkulation und hoher Luftfeuchte schafft ideale Bedingungen für Schimmel. Deshalb sollte niemand auf Lüftungsdisziplin verzichten, auch wenn es in der Wohnung kühler ist.
Was beim Energiesparen nicht vernachlässigt werden darf
Trotz Sparwillen gilt: Das komplette Abschalten der Heizung ist keine sinnvolle Option. Neben möglichen Feuchteschäden drohen bei starkem Frost Rohrbrüche, insbesondere bei schlecht isolierten Leitungen. Auch wenn die Außentemperaturen noch moderat erscheinen, sollten innenliegende Wasserleitungen ausreichend geschützt sein.
Wer unterkühlte Wohnräume mit zusätzlichen Decken oder Kleidung kompensieren möchte, kann das kurzfristig tun – doch langfristig empfiehlt sich ein ausgewogenes Temperaturniveau. Nur so bleibt das Raumklima angenehm, gesund und baulich unbedenklich.
Mit Augenmaß heizen lohnt sich
Heizkosten zu senken heißt nicht, auf Komfort zu verzichten. Wer seine Raumtemperaturen bewusst um ein paar Grad reduziert, lässt sich das Einsparpotenzial nicht entgehen. Wichtig ist dabei eine gleichmäßige Beheizung der Wohnung, ausreichende Lüftung und das Vermeiden von Extremwerten. So bleibt es auch im Winter angenehm warm – und die Energiekosten sinken.