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Richtig heizen in der Übergangszeit – So bleiben Wohnräume angenehm warm

Zwischen Winter und Frühling oder im Spätherbst stellt sich in vielen Haushalten die Frage: Heizen – ja oder nein? Tagsüber scheint oft die Sonne, die Außentemperaturen steigen auf angenehme Werte, doch abends und nachts wird es in der Wohnung schnell ungemütlich kühl.

Heizung (Foto: VZ NRW)

Besonders moderne Heizsysteme mit Außensensoren reagieren in dieser Zeit sensibel – manchmal zu sensibel. Was also ist in der Übergangszeit beim Heizen zu beachten, wann sollte die Heizung abgeschaltet werden, und wie lässt sich eine dauerhaft angenehme Raumtemperatur erreichen?

Was bedeutet „Übergangszeit“ beim Heizen?

Die Übergangszeit bezeichnet jene Wochen im Frühling und Herbst, in denen die Außentemperaturen tagsüber bereits deutlich über dem Gefrierpunkt liegen, die Nächte aber noch kalt sind. Diese Schwankungen bringen Heizsysteme an ihre Grenzen – vor allem wenn sie automatisch über Außensensoren geregelt werden.

Typisch ist etwa: Draußen sind es 16 °C, die Heizung erkennt „es ist warm genug“ und reduziert automatisch die Heizleistung. Doch abends sinken die Temperaturen rapide, in den Wohnräumen wird es unangenehm kühl. Wer dann keine manuelle Möglichkeit zur Steuerung hat, muss frösteln – obwohl eigentlich genügend Heizenergie vorhanden wäre.

Heizung komplett abschalten – sinnvoll oder nicht?

Grundsätzlich gilt: Eine moderne Heizungsanlage muss nicht vollständig abgeschaltet werden, wenn es tagsüber wärmer wird. Besser ist es, in den Sommer- oder Übergangsmodus zu wechseln, der die Heizleistung automatisch reduziert, aber nicht ganz abstellt. So kann die Anlage schnell reagieren, wenn es in den Abendstunden wieder abkühlt.

Ein vollständiges Abschalten der Heizung sollte nur erfolgen, wenn für mehrere Tage mit konstant hohen Außentemperaturen zu rechnen ist – etwa ab 18 °C aufwärts, sowohl tagsüber als auch nachts. In der Übergangszeit trifft das in der Regel noch nicht zu.

Zudem ist das regelmäßige Aufheizen nach vollständigem Abkühlen des Gebäudes besonders energieintensiv. Es kann effizienter sein, konstant auf niedriger Stufe zu heizen, als mehrmals täglich die Räume neu aufzuheizen.

Was tun, wenn die Außensensoren falsch „mitdenken“?

Viele moderne Heizungen sind mit Außentemperatursensoren gekoppelt. Diese regeln die Vorlauftemperatur automatisch herunter, sobald draußen bestimmte Schwellenwerte überschritten werden – unabhängig davon, wie sich die Temperaturen im Inneren des Hauses entwickeln.

In der Übergangszeit kann das zum Problem werden: Die Sonne erwärmt den Sensorbereich tagsüber, die Heizleistung wird reduziert – nachts jedoch sinkt die Temperatur stark, und in den Innenräumen wird es zu kalt.

Was helfen kann:

  • Raumthermostate ergänzen: Wer in den wichtigsten Räumen (z. B. Schlafzimmer, Wohnzimmer) individuelle Thermostate installiert, kann die Heizleistung unabhängig vom Außensensor regulieren.
  • Steuerung anpassen: Einige Heizsysteme erlauben eine Anpassung der Heizkurve. Die sogenannte „Kennlinie“ bestimmt, wie stark die Heizung auf Außentemperaturen reagiert. Eine flachere Kennlinie sorgt dafür, dass die Räume länger warm bleiben.
  • Witterungsschutz für den Sensor: Wenn der Sensor direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist, liefert er falsche Werte. Eine Abschattung oder eine Verlagerung an einen besser geschützten Ort kann helfen.
  • Manuelle Steuerung nutzen: In der Übergangszeit lohnt es sich, den Automatikmodus zeitweise zu deaktivieren und gezielt per Hand oder App zu regeln.

Heiztipps für konstante Raumtemperatur in der Übergangszeit

  • Konstantes Grundheizen: Statt morgens und abends stark hochzuheizen, empfiehlt sich eine gleichmäßige Heiztemperatur von etwa 19 bis 21 °C.
  • Stoßlüften statt Dauerlüften: Kurzes, intensives Lüften bei abgeschalteter Heizung verhindert Energieverluste. Fenster sollten nicht dauerhaft gekippt bleiben.
  • Türen geschlossen halten: So bleibt die Wärme in den beheizten Räumen. Unbeheizte Räume wie Flure oder Schlafzimmer profitieren durch leicht geöffnete Türen gezielt von warmer Luft.
  • Heizkörper nicht verdecken: Vorhänge, Möbel oder Abdeckungen verhindern, dass die Wärme frei in den Raum abstrahlen kann.
  • Programmierungen nutzen: Viele Heizkörperthermostate lassen sich zeitlich steuern. So ist es etwa möglich, die Temperatur tagsüber abzusenken und zum Abend hin automatisch wieder anzuheben.

Flexibel bleiben – statt ganz abschalten

In der Übergangszeit kommt es nicht auf ein „ganz oder gar nicht“ an. Wer die Heizung ganz abschaltet, riskiert kalte Nächte und teures Nachheizen. Besser ist es, auf konstante, angepasste Temperaturen zu setzen und gegebenenfalls die Heizkurve oder Sensorik zu justieren. Individuelle Thermostate, kluge Zeitprogramme und eine gute Wärmespeicherung im Gebäude helfen dabei, in der Übergangszeit Komfort und Energieeffizienz miteinander zu verbinden. So bleibt es auch in kühlen Nächten gemütlich – ohne unnötig hohe Heizkosten.