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Schornstein nachrüsten: Auf das richtige System kommt es an

Ein neuer Schornstein muss nicht zwangsläufig mit großem Aufwand verbunden sein. Gerade bei der nachträglichen Installation eines Kaminofens oder im Zuge der Umstellung auf moderne Heizsysteme stellt sich häufig die Frage nach der passenden Schornsteinlösung.

Edelstahlschornstein (Foto: Pawel Czerwinski/Unsplash)

Edelstahlrohr als gängige Lösung

In vielen Fällen reicht ein einfaches Edelstahl-Abgasrohr, das außen am Gebäude montiert wird. Diese Variante ist vor allem bei Heizsystemen auf Basis von Öl, Gas oder Pellets eine kostengünstige und technisch bewährte Lösung. Die Installation erfolgt vergleichsweise unkompliziert und ohne größere bauliche Eingriffe.

Zuluftsystem für Kaminöfen erforderlich

Wer jedoch einen Kamin- oder Kachelofen mit Holz befeuern möchte, muss zusätzlich auf eine ausreichende Luftzufuhr achten. Moderne, gut gedämmte Häuser bieten oft nicht genügend Raumluft, sodass ein Zuluftsystem erforderlich wird. Dabei handelt es sich um ein Abgasrohr mit integrierter Frischluftzufuhr – in der Regel als doppelwandiges System ausgeführt. Dieses System setzt voraus, dass sich der Ofen an der Außenwand des Gebäudes befindet. Ist das nicht möglich, bleibt nur ein klassischer Schornstein mit separater Luftzufuhr.

Bestehende Schornsteine wieder nutzen

In manchen Gebäuden existieren noch ungenutzte, stillgelegte Schornsteine aus früheren Zeiten. Diese können unter Umständen reaktiviert und modernisiert werden. Ob ein vorhandener Schacht geeignet ist, sollte immer mit dem zuständigen Schornsteinfeger abgestimmt werden.

Fachliche Beratung ist unerlässlich

Der Schornsteinfeger spielt eine zentrale Rolle bei der Planung und Umsetzung. Nicht nur führt er die abschließende Abnahme der Anlage durch – bereits in der Planungsphase kann er mit fundiertem Fachwissen zu Vorschriften, Dimensionierung und Sicherheit beitragen. Da bau- und feuerrechtliche Anforderungen je nach Bundesland variieren, ist die Beratung durch einen Experten dringend zu empfehlen.

Normen und Materialien beachten

Bei neuen Schornsteinen – insbesondere bei Edelstahlvarianten – sollten folgende Punkte beachtet werden:

  • Mindestwandstärke: 0,6 mm
  • Säure- und rußresistentes Material
  • Abstand zwischen Innen- und Außenrohr: mindestens 25 mm
  • CE-Zertifizierung und hochwertige Verarbeitung

Zukünftige Entwicklungen mitdenken

Wer einen neuen Schornstein einziehen lässt, sollte die Gelegenheit nutzen, auch einen Versorgungsschacht für spätere Solar- oder Photovoltaikanlagen vorzusehen. Der Mehraufwand ist gering, bietet aber langfristige Flexibilität.