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Wie viel kostet der Betrieb eines Pelletkessels?

Der Umstieg von Öl- oder Gasheizung auf einen vollautomatischen Pelletkessel verspricht Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen und eine CO₂-neutrale Wärmeversorgung. Doch welchen Betrag müssen Eigentümer dafür monatlich oder jährlich kalkulieren? Wir geben einen Überblick über die wichtigsten Kostenfaktoren.

Pelletheizung (Symbolbild: AI generated)

Ein moderner Pelletkessel arbeitet mit Wirkungsgraden zwischen 90 und 95 Prozent. Pro Kilowattstunde (kWh) Wärmebedarf werden also nahezu alle in den Pellets gespeicherten Kalorien genutzt. Ein durchschnittlicher Einfamilienhaus-­Wärmebedarf liegt bei rund 15.000 kWh pro Jahr. Bei einem Wirkungsgrad von 92 Prozent werden dafür etwa 16.300 kWh Heizwert an Pellets benötigt.

Kostenfaktor Pellets: Preis pro Tonne und Verbrauch

  • Pelletpreis: Aktuell (2025) kostet eine Tonne Standardqualitäts-Pellets (DINplus oder ENplus A1) zwischen 350 und 400 Euro.
  • Jährlicher Bedarf:
    – Energiebedarf 15.000 kWh / Heizwert 4,8 kWh/kg = rund 3.125 kg Pellets
    – Rund 3,2 Tonnen pro Jahr

Pelletkosten pro Jahr

3,2 t × 375 €/t (Mittelwert) = 1.200 Euro

Fixkosten und Betriebskosten

1. Wartung und Reinigung

  • Jährliche Inspektion durch Fachbetrieb: 100–150 Euro
  • Ascheent­sorgung (selbst oder Service): 30–50 Euro
  • Filtertausch und Reinigung (bei Automatik): 50–80 Euro

Summe Wartung pro Jahr: etwa 200–280 Euro

2. Stromverbrauch

Vollautomatische Kessel benötigen für Zündung, Förderschnecken, Bedienungseinheit und Regelung im Mittel 200 bis 350 kWh Strom pro Jahr. Bei einem Haushaltsstrompreis von 35 Ct/kWh entspricht das:

250 kWh × 0,35 €/kWh = 87,50 Euro jährlich

Gesamtkosten jährlich

KostenpunktAufwand (€)
Pellets1.200
Wartung und Reinigung240 (Durchschnitt)
Strom88
Gesamtkosten1.528 Euro

Auf Monatsbasis entspricht das rund 127 Euro; pro Kilowattstunde Wärme etwa 0,10 Euro.

Einflussfaktoren und Einsparpotenziale

  1. Pelletpreis schwankt: Saisonale Angebote (Sommermonate) senken Kosten; Sammelbestellungen können Mengenrabatte bringen.
  2. Wirkungsgrad verbessern: Regelmäßige Reinigung und optimierte Anlageneinstellung halten den Kessel effizient.
  3. Hausdämmung: Ein geringer Wärmebedarf (10.000 kWh) führt proportional zu niedrigeren Pelletkosten (ca. 800 Euro/Jahr).
  4. Förderung: KfW- und BAFA-Zuschüsse für Heizungstausch und Lagertechnik reduzieren die Investitionskosten, wirken sich indirekt auf Annuität und Gesamtbetriebskosten aus.

Der Betrieb eines vollautomatischen Pelletkessels liegt bei einem typischen Einfamilienhaus bei rund 1.500 Euro pro Jahr. Entscheidend sind Pelletpreis, Wärmebedarf und Anlagenpflege. In Kombination mit staatlichen Förderungen und moderner Dämmung bietet die Holz-Pellet-Heizung eine preiswerte und nachhaltige Alternative zu Öl und Gas – bei etwa 10 Ct/kWh Heizenergie.