Ein Kaminofen spendet nicht nur Wärme, sondern schafft auch eine besondere Atmosphäre in den eigenen vier Wänden. Wer das Holz dafür nicht kaufen möchte, denkt mitunter darüber nach, es selbst im Wald zu sammeln. Doch bevor man zur Säge greift, lohnt ein Blick in die rechtlichen Vorgaben und praktischen Hinweise.

Rechtliche Grundlagen
Ob und in welchem Umfang Brennholz aus dem Wald entnommen werden darf, regeln die jeweiligen Landeswaldgesetze. In vielen Bundesländern gibt es geregelte Möglichkeiten, heruntergefallenes Holz in ausgewiesenen Abschnitten zu sammeln. Zuständig für die Vergabe solcher Genehmigungen sind die örtlichen Forstämter. Diese Regelungen gelten allerdings in erster Linie für staatliche Wälder. In Privatwäldern bestimmt der Eigentümer – ohne seine Erlaubnis ist das Mitnehmen grundsätzlich verboten.
Als sogenanntes Leseholz dürfen vielerorts kleinere Äste und Zweige in geringen Mengen gesammelt werden. Anders verhält es sich mit Totholz: Es gilt als wichtiger Lebensraum für Tiere und Pflanzen und darf in der Regel nicht entnommen werden. Wer unsicher ist, sollte sich vorab über die konkreten Bestimmungen im jeweiligen Bundesland informieren.
Sicherheit beim Holzmachen
Das Sägen und Spalten von Brennholz erfordert geeignete Werkzeuge – von der Axt bis zur Motorsäge. Der Einsatz einer Motorsäge im Wald ist nur mit entsprechendem Motorsägenschein erlaubt. Auf dem eigenen Grundstück hingegen darf sie ohne Nachweis verwendet werden. In jedem Fall sind Schutzkleidung und ein sicherer Umgang mit den Geräten unverzichtbar.
Zudem schreibt das Naturschutzrecht vor, dass beim Sammeln keine Schäden an Tier- und Pflanzenwelt entstehen dürfen. In Naturschutzgebieten ist das Entfernen von Holz grundsätzlich untersagt.
Richtig lagern und trocknen
Frisch geschlagenes Holz ist nicht sofort einsatzbereit. Es muss zunächst trocknen, um einen optimalen Brennwert zu erreichen und Schadstoffe beim Verbrennen zu vermeiden. Als ideal gilt ein Wassergehalt von 15 bis 18 Prozent. Die Trocknungszeit beträgt meist zwei Jahre.
Wichtig ist die richtige Lagerung: Das Holz sollte gut belüftet, erhöht vom Boden und witterungsgeschützt aufgestapelt werden. Am besten eignet sich eine Holzpalette oder eine Auflage aus Balken, die Luftzirkulation von unten zulässt. Eine Abdeckung mit Planen oder Folien ist dagegen ungünstig, weil sie Feuchtigkeit staut und das Trocknen behindert.
Alternativen zum Selbstsammeln
Wer den Aufwand scheut oder keine Genehmigung hat, kann Brennholz auch bei Landwirten, Forstgenossenschaften, Holzhändlern oder Baumschulen beziehen. Diese bieten häufig ofenfertiges, bereits getrocknetes Holz an – mit dem Vorteil, dass es sofort genutzt werden kann.
Fazit
Brennholz aus dem Wald kann eine günstige und nachhaltige Alternative zum gekauften Scheitholz sein – vorausgesetzt, man hält sich an die rechtlichen Vorgaben, beachtet den Naturschutz und sorgt für Sicherheit beim Holzmachen. Mit der richtigen Lagerung lässt sich das Holz zudem effizient nutzen und sorgt für wohlige Wärme im eigenen Zuhause.



