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Rußige Scheibe am Kaminofen — was tun?

Ein Kaminfeuer ist Gemütlichkeit pur – bis der Blick auf die Flammen durch eine rußige Scheibe getrübt wird. Besonders in der Heizsaison setzt sich schnell ein grauschwarzer Belag auf dem Glas ab, der die Sicht und die Atmosphäre beeinträchtigt. Doch anstatt zu teuren Spezialreinigern zu greifen, gibt es eine einfache, umweltfreundliche und fast kostenlose Lösung: ein Hausmittel, das schon seit Generationen funktioniert.

Verruste Kaminscheibe (Foto: ZBV)

Warum die Kaminscheibe verrußt

Der schwarze Belag auf der Ofenscheibe entsteht durch unvollständige Verbrennung. Wenn das Holz zu feucht ist oder die Luftzufuhr zu gering eingestellt wird, bilden sich mehr Rußpartikel. Diese lagern sich an der kühleren Glasscheibe ab und bilden eine hartnäckige Schicht.

Auch beim Anzünden mit Zeitungspapier oder Anzündhilfen, die Harze oder Wachs enthalten, entstehen Ablagerungen. Je nach Brennverhalten kann sich die Scheibe innerhalb weniger Tage sichtbar verfärben.

Regelmäßiges Lüften, trockenes Holz mit einer Restfeuchte unter 20 Prozent und eine ausreichende Sauerstoffzufuhr beugen Rußbildung vor. Ganz vermeiden lässt sie sich jedoch kaum – eine gelegentliche Reinigung gehört einfach zur Kaminpflege dazu.

Das Hausmittel mit Asche – einfach und effektiv

Anstatt Chemie zu verwenden, lässt sich die Scheibe mit einem simplen Hausmittel reinigen: Asche, Wasser und Küchenpapier. Die Methode ist nicht nur günstig, sondern auch umweltschonend, da sie auf natürliche Weise wirkt.

So funktioniert es:

  1. Ein paar Blätter Küchenpapier oder Zeitung leicht anfeuchten.
  2. In feine, kalte Kaminasche tunken – sie enthält alkalische Mineralien, die den Ruß lösen.
  3. Die Scheibe in kreisenden Bewegungen abwischen, bis sich eine milchige Schicht bildet.
  4. Mit einem sauberen, trockenen Tuch nachpolieren – fertig.

Das Ergebnis: klares Glas, ohne Schlieren, ohne Kratzer und ohne chemische Rückstände. Die Asche wirkt wie ein sanftes Scheuermittel, das den Ruß löst, ohne die empfindliche Oberfläche zu beschädigen.

Wichtig ist, dass die Asche kalt ist – heiße Rückstände können das Glas beschädigen. Ebenso sollte man nur Holzasche verwenden, keine Rückstände aus Kohle oder Briketts.

Warum die Methode funktioniert

Holzasche enthält Mineralien wie Kalziumcarbonat und Kalium, die leicht alkalisch wirken. In Verbindung mit Wasser entsteht eine feine Lauge, die Fett- und Rußpartikel anlöst. Gleichzeitig sorgt die feine Körnung für eine milde mechanische Reinigung.

Das Prinzip ähnelt klassischen Reinigern, nur dass es ohne Zusatzstoffe auskommt. Die Scheibe wird nicht angegriffen, und die natürliche Lauge neutralisiert den Ruß.

Wer regelmäßig mit Asche reinigt, beugt auch hartnäckigen Ablagerungen vor – die Scheibe bleibt länger klar und lässt sich leichter sauber halten.

Alternativen für empfindliche Oberflächen

Bei modernen Kaminöfen mit beschichteten oder selbstreinigenden Gläsern sollte man vorsichtig sein. In solchen Fällen empfiehlt sich ein weiches Mikrofasertuch und klares Wasser oder ein spezieller Glasreiniger für Kamine. Herstellerangaben geben Auskunft, welche Reinigung erlaubt ist.

Auch ein weiches Schwammtuch oder ein leicht feuchtes Baumwolltuch genügt oft, wenn der Ruß noch frisch ist. Aggressive Mittel, Rasierklingen oder Scheuerschwämme sind tabu – sie können das Glas dauerhaft verkratzen.

Regelmäßige Pflege spart Aufwand

Am besten reinigt man die Kaminscheibe regelmäßig – idealerweise einmal pro Woche, wenn der Ofen häufig in Betrieb ist. So kann sich der Ruß nicht einbrennen.

Ein Trick: Wer beim Anheizen die Luftzufuhr voll öffnet, sorgt für eine heißere Flamme. Diese verbrennt Rückstände an der Scheibe schon während des Betriebs – viele Öfen sind mit dieser sogenannten Scheibenspülung ausgestattet, bei der ein Luftstrom den Ruß automatisch wegbläst.

Trotzdem bleibt eine manuelle Reinigung unvermeidlich. Der Aufwand hält sich jedoch in Grenzen, wenn man ihn regelmäßig betreibt.