Schäden an Schornsteinen sind kein seltenes Phänomen und sollten frühzeitig erkannt und fachgerecht saniert werden. Besonders wichtig ist die Abstimmung zwischen Heiztechnik und Schornstein sowie eine regelmäßige Wartung durch den Schornsteinfeger. So lassen sich nicht nur Folgeschäden, sondern auch potenzielle Gefahren vermeiden.

Schornsteine müssen heute nicht nur brand- und standsicher sein, sondern auch säure- und feuchtebeständig. Sind diese Bedingungen erfüllt, bedeutet das aber nicht automatisch, dass ein Schornstein dauerhaft schadlos funktioniert. Unkorrektes Heizverhalten, falsche Dimensionierungen oder altersbedingte Abnutzung können gravierende Schäden verursachen. Folgende Schadensbilder machen eine Sanierung dringend erforderlich:
Durchfeuchtung und Versottung
Wird eine moderne Heizungsanlage (z. B. ein Brennwert- oder Niedertemperaturkessel) an einen alten Schornstein mit großem Querschnitt angeschlossen, kann es zu Problemen kommen. Die Abgase solcher Heizungen sind kälter und enthalten mehr Wasserdampf und Schwefelverbindungen. Diese kühlen im Schornstein schnell ab, kondensieren an den Wänden und durchfeuchten das Mauerwerk.
Ein schlecht gedämmter Schornstein und kalte Außentemperaturen verstärken den Effekt. Durch die chemische Reaktion mit dem Mörtel entsteht Schwefelsäure, die das Mauerwerk aufquellen lässt. Dieses Schadensbild nennt sich Versottung.
Erkennungsmerkmale:
- Gelblich-bräunliche Flecken an Innenwänden
- Modriger oder stechender Geruch
Abhilfe: Einziehen von säurefesten Edelstahl-, Keramik- oder Kunststoffrohren in den vorhandenen Schornsteinzug.
Baufällige Schornsteinköpfe
Der Schornsteinkopf ist der oberste, sichtbare Teil des Schornsteins. Er ist dauerhaft der Witterung ausgesetzt und daher besonders anfällig für Frost- und Nässeschäden. Auch eine innere Durchfeuchtung durch Versottung kann ihn schädigen.
Typische Schäden:
- Risse im Mauerwerk
- Lose oder poröse Fugen
- Abplatzungen oder Bröckeln von Steinen
Folgen: Ein instabiler Schornsteinkopf kann bei Sturm oder Windlast einstürzen.
Lösung: Kompletter Neuaufbau oder Austausch durch ein Fertigelement.
Brandgefahr durch Glanzruß
Glanzruß entsteht durch eine unvollständige Verbrennung von Holz, insbesondere bei zu feuchtem oder harzreichem Brennstoff. Dieser harten, spiegelnden Ruß lagert sich an den Innenwänden des Schornsteins ab und kann sich durch Funkenflug entzünden.
Gefahr: Ein Schornsteinbrand durch Glanzruß kann schwere Sachschäden verursachen und ist lebensgefährlich.
Behandlung: Glanzruß kann nicht durch herkömmliches Kehren entfernt werden. In der Regel wird er unter Aufsicht von Feuerwehr und Schornsteinfeger kontrolliert abgebrannt.