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Schornstein abdichten: So bleibt das Dach dicht

Ein Schornstein muss nicht nur Hitze und Rauch abführen, sondern auch Wind und Wetter standhalten – vor allem an der sensiblen Stelle, an der er durch die Dachfläche tritt. Diese Durchdringung ist besonders anfällig für Undichtigkeiten. Wird sie nicht fachgerecht abgedichtet, können Regen und Tauwasser ins Gebäude eindringen und dort erhebliche Schäden anrichten.

Schornstein (Foto: Bryn Pinzgauer/flickr/CC BY 2.0)

Sobald ein Schornstein das Dach durchbricht, entsteht eine potenzielle Schwachstelle im Dachaufbau. Ohne zuverlässige Abdichtung kann Feuchtigkeit in die Dachkonstruktion gelangen – ein Problem, das sich oft schleichend entwickelt und erst spät durch Wasserflecken an der Zimmerdecke oder Putzschäden sichtbar wird. Besonders bei älteren Gebäuden sollte die Abdichtung regelmäßig überprüft werden, da Materialien wie Blech, Silikon oder Bitumen mit der Zeit spröde werden können.

Tipp: Kontrollieren Sie die Schornsteinabdichtung im Frühjahr, etwa nach dem ersten kräftigen Regen. Prüfen Sie auch Nieten und Schrauben auf festen Sitz und Silikonfugen auf Risse oder Ablösungen.

Wann ist eine Abdichtung erforderlich?

Gemauerte Schornsteine müssen grundsätzlich abgedichtet werden. Edelstahl- oder Leichtbauschornsteine verfügen hingegen meist über passgenaue Dachdurchführungen, die diese Aufgabe übernehmen. Wird eine bestehende Dichtung undicht – etwa durch Korrosion, Sturm oder Alterserscheinungen – sollte umgehend gehandelt werden.

Die beste Jahreszeit für Abdichtarbeiten ist das Frühjahr oder der Sommer, da dann die verwendeten Materialien ideal trocknen können. Auch bei einer Neueindeckung oder Schornsteinsanierung empfiehlt sich die Überprüfung und ggf. Erneuerung der Dachdurchdringung.

Materialien und Lösungen im Überblick

Für die Abdichtung kommen in der Regel Bleche aus Aluminium, Kupfer oder verzinktem Stahl zum Einsatz. Diese werden entweder verschraubt, verlötet oder mit Dichtstoffen montiert. Wichtig: Das Material muss hitzebeständig und langlebig sein – schließlich sitzt es direkt am Schornstein.

Bei Flachdächern oder besonderen architektonischen Lösungen kann auch ein spezielles Schornstein-Abdichtband verwendet werden. Dieses wird um die Basis des Schornsteins geführt und mit Klebedichtmasse fixiert.

Anleitung: Schornstein selbst abdichten

Wer über handwerkliche Erfahrung verfügt, kann die Abdichtung auch selbst vornehmen – allerdings mit großer Sorgfalt und unter Einhaltung aller Sicherheitsvorgaben.

1. Arbeitsbereich vorbereiten
Richten Sie den Arbeitsplatz so ein, dass Sie sicher und stabil auf dem Dach arbeiten können. Ein festes Podest oder eine Dachleiter ist unerlässlich. Sichern Sie sich gegen Absturz – idealerweise mit Auffanggurt und Seilsicherung.

2. Alte Abdichtung entfernen
Entfernen Sie rund um den Schornstein die Dachziegel sowie die alte Dichtungsbleche. Reste aus Mörtel oder Dichtstoff sollten vollständig entfernt werden. Reinigen Sie den Untergrund sorgfältig.

3. Neue Bleche anbringen
Beginnen Sie mit der unteren Seite des Schornsteins. Legen Sie das erste Blech an und befestigen Sie es mit Schrauben oder Nägeln im Mauerwerk. Arbeiten Sie sich dann seitlich und schließlich nach oben vor. Achten Sie darauf, dass die Bleche überlappend montiert sind, um das Eindringen von Wasser zu verhindern.

4. Kanten abdichten
Die Übergänge zwischen Blech und Mauerwerk müssen sorgfältig verschlossen werden – entweder mit witterungsbeständigem Silikon oder durch Einfräsen und Einlegen eines abgekanteten Schutzblechs.

Was kostet das Abdichten?

Die Kosten variieren je nach Material, Umfang der Arbeiten und regionalem Preisniveau. Grobe Richtwerte:

  • Abdichtung mit Metallblech: ab ca. 50 Euro/m²
  • Abdichtband: ca. 15–25 Euro pro Meter
  • Zusatzkosten: Schrauben, Silikon, Mörtel, ggf. Lötzubehör
  • Fachgerechte Ausführung durch Handwerksbetrieb: zusätzliche Lohnkosten, evtl. Gerüststellung

Für Edelstahl- oder Leichtbauschornsteine gibt es passende Dachdurchführungen bereits ab etwa 55 Euro im Handel.

Kleine Maßnahme, große Wirkung

Die Abdichtung des Schornsteins gehört zu den Details beim Hausbau oder der Sanierung, die oft übersehen werden – dabei schützt sie einen neuralgischen Punkt vor Feuchtigkeitsschäden. Regelmäßige Kontrolle und rechtzeitige Reparatur können größere Folgekosten vermeiden. Wer sich unsicher ist oder kein Risiko eingehen will, ist mit einem Dachdecker oder einem Fachbetrieb für Schornsteinbau gut beraten.

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