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Welcher Anzünder ist für Kamin oder Kaminofen am besten?

Ein Kaminfeuer sorgt für Wärme und Atmosphäre – vorausgesetzt, das Anzünden gelingt schnell und sauber. Doch nicht jeder Anzünder eignet sich gleichermaßen für Holzöfen oder Kamine. Entscheidend sind Umweltverträglichkeit, Handhabung und Sicherheit. Wer auf natürliche Produkte setzt, vermeidet unangenehme Gerüche, Ruß und Schadstoffe.

Grundprinzip: sicher und gleichmäßig entflammen

Ein guter Kaminanzünder soll das Holz gleichmäßig entzünden, ohne dabei stark zu qualmen oder Rückstände zu hinterlassen. Er muss eine ausreichend lange Brenndauer haben, damit das Anfeuerholz zuverlässig Feuer fängt. Dabei ist wichtig, dass keine brennbaren Flüssigkeiten wie Spiritus oder Benzin verwendet werden – sie bergen hohes Unfallrisiko und können Stichflammen erzeugen.

Empfohlen werden stattdessen feste oder halbfeste Anzünder aus natürlichen Materialien. Sie sind sicherer, umweltfreundlicher und entwickeln deutlich weniger Geruch.

Rapsölanzünder – umweltfreundlich und effizient

Besonders empfehlenswert sind Anzünder aus Rapsölrückständen. Sie bestehen meist aus gepressten Pflanzenfasern oder Holzspänen, die mit Rapsöl getränkt sind. Dieses natürliche Bindemittel sorgt für eine saubere und gleichmäßige Flamme, ohne giftige Dämpfe oder übermäßige Rußbildung.

Rapsölanzünder sind biologisch abbaubar, nachwachsenden Ursprungs und meist ohne Zusatzstoffe hergestellt. Sie brennen ruhig und zuverlässig, eignen sich sowohl für Kaminöfen als auch für offene Kamine.

Viele Hersteller bieten sie in kleinen Würfeln oder Kapseln an. Ein Würfel genügt meist, um ein Feuerholzstapel sicher zu entzünden.

Holzwolle mit Wachs – der Klassiker unter den Naturanzündern

Ein weiteres bewährtes Produkt ist wachsgetränkte Holzwolle. Diese Anzünder bestehen aus fein geschabten Holzfasern, die in pflanzliches oder tierisches Wachs getaucht werden. Dadurch entzünden sie sich leicht, brennen etwa acht bis zehn Minuten und liefern eine stabile Flamme.

Vorteil: Sie sind geruchlos, sauber in der Handhabung und nahezu unbegrenzt haltbar. Hochwertige Varianten verwenden pflanzliches Wachs und FSC-zertifiziertes Holz, was sie besonders nachhaltig macht.

Für Kaminöfen und Holzheizungen sind sie ideal – nur in Pelletheizungen oder Gasöfen sollten sie nicht verwendet werden.

Wachsanzünder auf Paraffinbasis – zuverlässig, aber nicht nachhaltig

Anzünder auf Paraffinbasis funktionieren ebenfalls zuverlässig, sind aber weniger umweltfreundlich. Paraffin ist ein Erdölprodukt, das beim Verbrennen CO₂ und feine Rußpartikel freisetzt.

Sie eignen sich für gelegentliche Nutzung, etwa im Gartenkamin oder beim Grillen, sollten aber in Innenräumen sparsam verwendet werden. Ihr Vorteil liegt in der langen Brenndauer und der stabilen Flamme, ihr Nachteil im synthetischen Geruch und der ökologischen Bilanz.

Finger weg von chemischen oder flüssigen Anzündern

Flüssige Grill- oder Kaminanzünder, die nach Petroleum oder Lösungsmitteln riechen, sind im Wohnraum tabu. Sie enthalten flüchtige organische Verbindungen, die beim Verbrennen Schadstoffe freisetzen können. Zudem ist die Gefahr von Stichflammen oder Verpuffungen erheblich.

Auch Anzünder mit starkem chemischem Geruch deuten auf Zusätze hin, die in der geschlossenen Ofenanlage unerwünscht sind. Wer solche Produkte verwendet, riskiert nicht nur seine Gesundheit, sondern auch Ablagerungen im Schornstein.

Natürliche Alternativen

Neben Rapsöl- und Holzwolleanzündern gibt es weitere ökologische Möglichkeiten:

  • Holzspäne mit Wachsresten: eignen sich besonders für Selbstmacher, da sie einfach aus Holzabfällen hergestellt werden können.
  • Eierkartons mit Kerzenresten: ein traditionelles Hausmittel, das sich leicht herstellen lässt. Allerdings sollte hier nur reines Wachs ohne Duftstoffe verwendet werden.
  • Zündwolle aus Kiefernharz: brennt sehr heiß und ist in kleinen Mengen effektiv, allerdings teurer als andere Varianten.

Diese Alternativen sind nicht nur preiswert, sondern auch frei von Schadstoffen und hinterlassen keine unangenehmen Gerüche.

Preisvergleich und Lagerung

Naturanzünder sind günstig erhältlich. Ein Paket mit 100 Holzwolleanzündern kostet etwa 5 bis 10 Euro, Rapsölanzünder liegen im ähnlichen Bereich. Sie sind lange haltbar, sollten jedoch trocken und kühl gelagert werden.

Für den gelegentlichen Gebrauch reichen kleine Vorratspackungen, regelmäßige Kaminbesitzer profitieren von Großgebinden.