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Schritt für Schritt zur energetischen Sanierung: So gelingt die Planung

Eine energetische Sanierung verbessert nicht nur die Umweltbilanz, sondern kann auch dauerhaft die Energiekosten senken. Eigentümer müssen dafür nicht gleich das ganze Haus auf einmal sanieren.

Energiewende mit Viessmann Wärmepumpe und badenova Beratung (Quelle: Viessmann Climate Solutions)

Experten empfehlen ein systematisches Vorgehen, das individuell auf das Gebäude abgestimmt ist.

Gebäudehülle zuerst überprüfen lassen

Bevor einzelne Maßnahmen umgesetzt werden, sollte zunächst die Gebäudehülle überprüft werden – also Keller, Außenwände, Fenster und Dach. Im Anschluss empfiehlt es sich, die Heizungs- und Warmwassertechnik zu kontrollieren. Ein Energieberater kann helfen, die energetischen Schwachstellen aufzudecken und einen Sanierungsfahrplan zu entwickeln. Ein professioneller Gebäude-Check liefert verlässliche Daten zu Einsparpotenzialen und Kosten.

Energieverbrauch senken: Kleine Maßnahmen mit großer Wirkung

Energie lässt sich auf zwei Wegen einsparen: durch Vermeidung von Verlusten und durch effizienteren Verbrauch. Dazu zählen Dämmmaßnahmen an Dach und Fassade ebenso wie eine bewusste Heizungsnutzung. Smarte Thermostate ermöglichen eine bedarfsgerechte Steuerung der Heizkörper. Eine einfache Dämmtapete hinter dem Heizkörper oder das Isolieren von Heizungsrohren sind ebenfalls wirksame Maßnahmen mit geringem Aufwand.

Energetischer Zustand des Hauses analysieren

Häufig beginnen Sanierungen mit der Reparatur einzelner Bauteile. Dann lohnt es sich, die gesamte energetische Situation des Hauses zu analysieren. Bauteile wie Fenster, Dach, Fassade und Keller sowie die Heizungs- und Haustechnik gehören zu den typischen Sanierungsfeldern. Online-Tools wie der Modernisierungs-Check von co2online liefern erste Einschätzungen über mögliche Einsparungen und berücksichtigen auch verfügbare Förderprogramme.

Fachkundige Beratung nutzen

Wer mehr als nur einzelne Maßnahmen plant, sollte auf unabhängige Energieberatung setzen. Vor allem dann, wenn durch Eingriffe in die Gebäudehülle bauphysikalische Aspekte zu berücksichtigen sind. Fachkundige Berater lassen sich über die Effizienz-Expertenliste der Deutschen Energie-Agentur (dena) finden. Auch diese Beratungsleistungen können staatlich gefördert werden.

Individuelle Planung und schrittweises Vorgehen

Energieberater entwickeln auf Basis des Ist-Zustands einen Sanierungsfahrplan, der auch die finanziellen Auswirkungen transparent macht. Eine vollständige Sanierung muss nicht in einem Zug erfolgen. Die einzelnen Schritte lassen sich über Monate oder Jahre hinweg planen. Wichtig ist, sich ausreichend Zeit zu nehmen und die Maßnahmen sinnvoll aufeinander abzustimmen.

Fördermittel rechtzeitig beantragen

Seit dem Start der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) Anfang 2024 sind frühere Programme wie das CO2-Gebäudesanierungsprogramm und das Marktanreizprogramm in einem System zusammengeführt. Fördermittel müssen in jedem Fall vor Beginn der Maßnahmen beantragt werden. Wer über die Förderung hinaus Kapital benötigt, sollte frühzeitig ein Finanzierungskonzept erstellen – etwa über Eigenkapital, Baukredite und Rücklagen in Form eines Bausparvertrags.

Sanierungserfolg kontrollieren

Ob die Sanierung den gewünschten Effekt hatte, zeigt sich im Vergleich des Energieverbrauchs vor und nach den Maßnahmen. Die Spanne ist groß: Manche Sanierungen erzielen Einsparungen von nur acht Prozent, andere senken den Verbrauch um die Hälfte. Bleibt der Erfolg aus, lohnt es sich, mögliche Fehlerquellen in der Ausführung zu überprüfen.

Fazit: Systematisch planen, langfristig profitieren

Die energetische Sanierung ist kein Schnellschuss, sondern ein langfristiges Projekt mit hohem Nutzen. Wer frühzeitig prüft, plant und Fördermittel nutzt, verbessert nicht nur die Energiebilanz seines Hauses, sondern investiert auch in den Werterhalt und die Zukunftsfähigkeit der eigenen Immobilie.