Startseite » Heizungssysteme » Heizung getauscht? So gehen Sie mit dem alten Gasanschluss um

Heizung getauscht? So gehen Sie mit dem alten Gasanschluss um

Wer seine Gasheizung gegen eine Fernwärmeversorgung oder eine moderne Wärmepumpe ersetzt hat, steht vor einer neuen Frage: Was passiert mit dem Gasanschluss? Die Verbraucherzentrale NRW weist auf drei verschiedene Optionen hin – mit zum Teil erheblichen Unterschieden bei Aufwand und Kosten.

Option 1: Gasanschluss deaktivieren

Die einfachste Lösung besteht darin, den Gasanschluss lediglich stillzulegen. Dabei bleiben sowohl der Hausanschluss als auch der Gaszähler bestehen. Diese Variante wird allerdings nicht von allen Netzbetreibern angeboten. Zudem fallen jährlich pauschale Kosten von durchschnittlich rund 100 Euro an. Diese Gebühr wird fällig, obwohl kein Gas verbraucht wird, allein für die Bereitstellung der Leitung. Auch Wartungskosten können entstehen, da das in der Leitung verbliebene Gas regelmäßig kontrolliert werden muss.

Option 2: Gasanschluss stilllegen, aber Leitung bleibt

Eine andere Möglichkeit ist die Trennung der Leitung vom Versorgungsnetz, bei der die Leitung im Haus zwar bestehen bleibt, jedoch kein Gas mehr enthält. In diesem Fall wird die Hausanschlussleitung entgast und vom Netz entkoppelt. Die Kosten variieren je nach Netzbetreiber stark: Während einige diese Leistung kostenlos erbringen, verlangen andere mehrere hundert bis tausend Euro dafür. Auch hier kann es vorkommen, dass Netzbetreiber Wartungsarbeiten vorschreiben, obwohl keine Verbindung mehr zum Gasnetz besteht.

Option 3: Vollständiger Rückbau

Wer sicher ist, dass er nie wieder Gas nutzen will, kann den Gasanschluss vollständig zurückbauen lassen. Dabei werden alle Anlagenteile und die Netzanschlussleitung entfernt. Diese Variante ist dauerhaft und erfordert bei einer eventuellen Rückrüstung hohen baulichen Aufwand. Die Kosten sind ebenfalls deutlich höher als bei den anderen Optionen – im Schnitt etwa doppelt so hoch wie eine Stilllegung. Einige Netzbetreiber legen die Kosten auf den Nutzer um, andere verteilen sie ganz oder anteilig auf alle Gaskunden.

Fazit: Gründlich informieren, bevor entschieden wird

Vor dem Umgang mit dem alten Gasanschluss lohnt sich ein genauer Blick in die Vertragsbedingungen des zuständigen Netzbetreibers. Die Entscheidung sollte sowohl unter technischen als auch unter wirtschaftlichen Aspekten gut abgewogen werden. Wer langfristig auf Gas verzichten kann, ist mit einer Stilllegung oder einem Rückbau meist besser beraten als mit der passiven Deaktivierung.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert