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Kohlenmonoxidvergiftung durch Klimagerät: Warnung vor gefährlicher Kombination

Ein tragischer Vorfall im nordrhein-westfälischen Iserlohn macht auf eine oft unterschätzte Gefahr im Haushalt aufmerksam: Ein 37-jähriger Mann ist offenbar an einer Kohlenmonoxidvergiftung gestorben, nachdem ein mobiles Klimagerät Abgase aus einer Gastherme in die Wohnung gesogen hatte. Die Polizei bestätigte den Zusammenhang nach Auswertung eines Gutachtens.

Gefährliche Rückströmung durch Unterdruck

Die Leiche des Mannes war vergangene Woche in seiner Wohnung entdeckt worden. Ein weiterer Bewohner im Alter von 47 Jahren wurde mit schweren Vergiftungserscheinungen ins Krankenhaus eingeliefert, konnte dieses aber nach zwei Tagen wieder verlassen. Acht weitere Personen erlitten leichte Verletzungen, wie der WDR berichtete.

Die Polizei ließ die Wohnung durch einen Sachverständigen begutachten, der auch die verbaute Gastherme untersuchte. Diese war den Ermittlungen zufolge funktionstüchtig und offenbar nicht Ursache des Gasaustritts. Vielmehr führte die gleichzeitige Nutzung von Klimagerät und Gastherme zu dem Unglück.

Nach Angaben des Deutschen Feuerwehrverbands und der Initiative zur Prävention von Kohlenmonoxidvergiftungen entsteht bei vielen mobilen Klimageräten ein Unterdruck in der Wohnung, da warme Luft nach außen geleitet wird. Dieser Unterdruck kann dazu führen, dass giftige Abgase aus dem Schornstein oder dem Abgasrohr einer Gastherme in die Wohnung zurückströmen.

Kohlenmonoxid bleibt lange unbemerkt

Kohlenmonoxid (CO) ist besonders tückisch: Es ist farb-, geruchs- und geschmacklos – und kann in hoher Konzentration bereits nach kurzer Zeit tödlich wirken. Erste Symptome wie Schwindel, Kopfschmerzen oder Übelkeit werden oft nicht mit einer CO-Vergiftung in Verbindung gebracht. Eine langfristige Belastung kann gesundheitliche Spätfolgen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder neurologische Schäden zur Folge haben.

Fachleute raten zu regelmäßiger Wartung und CO-Meldern

Um solchen Unglücksfällen vorzubeugen, raten Experten dazu, Gasthermen regelmäßig warten zu lassen und bei der Nutzung von mobilen Klimageräten auf eine ausreichende Belüftung zu achten. Besonders wichtig sei auch die Installation von Kohlenmonoxidmeldern, die vor einer zu hohen CO-Konzentration warnen. Diese kleinen Geräte funktionieren ähnlich wie Rauchmelder und können Leben retten.

Der Fall aus Iserlohn zeigt auf tragische Weise, wie gefährlich alltägliche Haushaltsgeräte in Kombination werden können – und wie wichtig es ist, sich über deren sichere Nutzung zu informieren.