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Leistungskennzahlen von Wärmepumpen: COP, SCOP und JAZ einfach erklärt

Wer eine Wärmepumpe anschaffen möchte, stößt schnell auf Begriffe wie COP, SCOP und JAZ. Diese Leistungskennzahlen sollen helfen, die Effizienz der Technik besser einzuschätzen. Doch was steckt genau dahinter – und was bedeuten die Werte für Hausbesitzer?

Eine Wärmepumpe sorgt für Wärme im Haus – und das besonders umweltfreundlich (Foto: STIEBEL ELTRON)

Wir geben einen kompakten Überblick, ergänzt um praktische Beispiele und Tipps für die Bewertung.

1. COP: Die Leistungszahl unter Normbedingungen

Der COP (Coefficient of Performance) beschreibt das Verhältnis zwischen eingesetzter elektrischer Energie und gewonnener Wärme unter standardisierten Laborbedingungen. Ein COP von 4 bedeutet beispielsweise: Aus einer Kilowattstunde Strom erzeugt die Wärmepumpe vier Kilowattstunden Wärme.

Beispiel: Ein Gerät mit COP 4 bei 7°C Außenluft und 35°C Vorlauftemperatur liefert in einem normierten Test viermal mehr Heizleistung als elektrische Leistung eingesetzt wird.

Wichtig: Der COP-Wert ist hilfreich für den Vergleich von Geräten, sagt aber wenig über den tatsächlichen Betrieb im Haus aus.

2. SCOP: Realitätsnäher dank saisonaler Bewertung

Der SCOP (Seasonal Coefficient of Performance) bezieht – anders als der COP – auch jahreszeitliche Schwankungen mit ein. Er wird auf Basis mehrerer Außentemperaturen berechnet und bietet dadurch ein realistischeres Bild der Energieeffizienz über eine ganze Heizperiode.

Typischer SCOP-Wert: Moderne Luft-Wasser-Wärmepumpen erreichen SCOP-Werte zwischen 3,5 und 4,5. Das heißt: Pro Kilowattstunde Strom liefern sie im Schnitt 3,5 bis 4,5 kWh Wärme über die Saison.

Hinweis: Der SCOP ist inzwischen Pflichtangabe auf dem Energielabel von Wärmepumpen in der EU.

3. JAZ: Die Jahresarbeitszahl im echten Betrieb

Die JAZ (Jahresarbeitszahl) ist die aussagekräftigste Kennzahl, denn sie basiert auf der tatsächlichen Nutzung im Gebäude. Sie berechnet sich aus dem Verhältnis der im Jahr erzeugten Wärme zur eingesetzten Strommenge.

Beispiel: Eine Wärmepumpe liefert über das Jahr 15.000 kWh Wärme und verbraucht dafür 5.000 kWh Strom. Die JAZ beträgt also:

JAZ = 15.000 / 5.000 = 3,0

Praxisrelevant: Die JAZ hängt stark von der Gebäudedämmung, dem Heizsystem (z. B. Fußbodenheizung) und der Gerätekonfiguration ab. Eine gute JAZ ist Voraussetzung für staatliche Förderungen (mindestens 2,7 im Bestand, 3,0 im Neubau).

4. Welche Leistungszahl ist die wichtigste?

  • COP: Gut für den Produktvergleich im Datenblatt.
  • SCOP: Realitätsnah, da temperaturabhängig.
  • JAZ: Am wichtigsten für die Betriebskosten und die Bewertung in der Praxis.

Wer seine Wärmepumpe richtig planen lässt und auf gute JAZ-Werte achtet, spart langfristig Heizkosten – und schont die Umwelt.

5. Fazit

Leistungskennzahlen helfen, die Effizienz von Wärmepumpen besser zu verstehen und fundierte Entscheidungen zu treffen. Vor allem bei der Auswahl eines Geräts und bei der Antragstellung für Fördermittel lohnt sich der genaue Blick auf COP, SCOP und JAZ.

Tipp: Lassen Sie die JAZ nach der Installation mit einem Wärmemengenzähler und einem separaten Stromzähler erfassen. So sehen Sie schwarz auf weiß, wie effizient Ihre Wärmepumpe im Alltag arbeitet.

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