Der Boden rund um unsere Häuser speichert täglich enorme Mengen an Energie. Sole-Wasser-Wärmepumpen machen sich diese natürliche Wärmequelle zunutze und gelten als besonders effiziente und umweltfreundliche Heizlösung.
Doch wie genau funktioniert dieses Heizsystem, und welche Voraussetzungen sind für die Installation notwendig?
Wie arbeitet eine Sole-Wasser-Wärmepumpe?
Wie jede Wärmepumpe nutzt auch die Sole-Wasser-Wärmepumpe das Prinzip des Kältemittelkreislaufs:
- Umweltwärme wird aufgenommen,
- durch ein Kältemittel verdampft,
- mittels Kompressor verdichtet
- und über einen Wärmetauscher an das Heizsystem abgegeben.
Im Unterschied zur Luft-Wasser-Wärmepumpe bezieht dieses System seine Energie nicht aus der Umgebungsluft, sondern aus dem Erdreich. Daher spricht man auch von einer Erdwärmepumpe oder Geothermie-Wärmepumpe.
Zwei Varianten zur Energiegewinnung: Erdkollektoren und Erdsonden
1. Erdkollektoren
Bei dieser Methode werden Rohrleitungen in etwa ein bis zwei Metern Tiefe waagerecht oder senkrecht im Erdreich verlegt. Eine frostsichere Flüssigkeit (Sole) zirkuliert darin und nimmt die Erdwärme auf.
Der weitere Ablauf:
- Die erwärmte Sole gelangt zum Verdampfer und trifft dort auf das Kältemittel.
- Dieses verdampft bereits bei geringen Temperaturen.
- Der heiße Dampf wird komprimiert, die freigesetzte Wärme erwärmt das Heiz- oder Brauchwasser.
- Abgekühlt und verflüssigt beginnt der Kreislauf erneut.
Hinweis: Damit das System effizient arbeitet, muss die Kollektorfläche etwa das 1,5- bis 2-fache der beheizten Wohnfläche betragen. Die Fläche darf nicht versiegelt (z. B. betoniert) sein, damit das Erdreich genug Wärme aufnehmen kann.
2. Erdsonden
Alternativ können Erdsonden eingesetzt werden. Hierbei wird eine oder mehrere Bohrungen bis zu 100 Meter tief vorgenommen.
Der Ablauf ist ähnlich:
- Die Sole zirkuliert durch die Sonden und nimmt geothermische Wärme auf.
- Anschließend folgt die Wärmeübertragung im Verdampfer und der bekannte Kreislauf.
Vorteil: Erdsonden benötigen wenig Platz. Nachteil: Die Bohrung ist aufwendig, genehmigungspflichtig und nicht überall möglich.
Voraussetzungen für die Installation
- Erdkollektoren: Genügend große, unverbaute Grundstücksfläche
- Erdsonde: Bohrgenehmigung der zuständigen Behörde (z. B. Wasserwirtschaftsamt, Bergamt); regionale geologische Bedingungen müssen beachtet werden
Fazit
Die Sole-Wasser-Wärmepumpe ist eine besonders effiziente Form der Wärmepumpenheizung. Sie eignet sich ideal für gut gedämmte Neubauten mit Flächenheizung. Wer über ausreichend Grundstücksfläche verfügt oder eine Bohrgenehmigung bekommt, kann mit dieser Technik langfristig Heizkosten sparen und das Klima schonen.