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Umstieg von Gasheizung auf Wärmepumpe: Vorteile, Kosten und Voraussetzungen

Wärmepumpen gelten als Heizsystem der Zukunft. Wer von einer Gasheizung auf eine Wärmepumpe umsteigt, profitiert nicht nur von staatlicher Förderung, sondern auch von geringeren Betriebskosten und einem geringeren CO₂-Ausstoß – insbesondere beim Betrieb mit Ökostrom. Doch wann lohnt sich der Umstieg wirklich, und worauf sollten Hausbesitzer achten?

Vorteile einer Wärmepumpe gegenüber einer Gasheizung

1. Geringere Heizkosten Wärmepumpen nutzen Umweltwärme (aus Luft, Wasser oder Erde), die kostenlos zur Verfügung steht. Lediglich für den Betrieb wird Strom benötigt. Auch bei steigenden Strompreisen sind die Heizkosten mit einer Wärmepumpe oft niedriger als mit Gas, insbesondere wenn steigende CO₂-Abgaben eingerechnet werden.

2. Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen Gaspreise unterliegen geopolitischen Einflüssen und starken Schwankungen. Mit einer Wärmepumpe reduzieren Sie Ihre Abhängigkeit von Gasimporten. In Kombination mit einer Photovoltaikanlage erhöht sich die Eigenversorgung deutlich.

3. Geringer Wartungsaufwand Im Gegensatz zu Gasheizungen benötigen Wärmepumpen keine regelmäßige Wartung von Brennern oder Abgassystemen. Das senkt die laufenden Kosten.

4. Zukunftssicherheit Mit dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) wird der Einsatz erneuerbarer Energien beim Heizen ab 2024 zur Pflicht. Wärmepumpen erfüllen diese Anforderung bereits heute.

5. Staatliche Förderung Der Bund fördert den Umstieg auf Wärmepumpen über die Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG). Zuschüsse oder günstige Kredite können bis zu 30 Prozent der Kosten decken.

Was spricht gegen eine Umrüstung?

1. Hohe Investitionskosten Die Anschaffungskosten für eine Wärmepumpe inklusive Installation liegen zwischen 25.000 und 50.000 Euro, abhängig vom Typ (Luft-Wasser, Sole-Wasser, Wasser-Wasser) und den baulichen Voraussetzungen. Die staatliche Förderung kann die Kosten jedoch erheblich reduzieren.

2. Vorhandene neue Gasheizung Wer erst kürzlich eine neue Gasheizung eingebaut hat, scheut oft den schnellen Wechsel. In solchen Fällen kann auch eine Hybridlösung sinnvoll sein.

Rechenbeispiel

Ein Vier-Personen-Haushalt mit einem Gasverbrauch von 16.000 kWh pro Jahr zahlt bei 10 Cent/kWh rund 1.600 Euro im Jahr. Eine Wärmepumpe mit einer Jahresarbeitszahl (JAZ) von 3 benötigt dafür rund 5.300 kWh Strom, was bei 35 Cent/kWh rund 1.850 Euro Stromkosten bedeuten würde. Bei Nutzung einer PV-Anlage können die Kosten deutlich sinken.

Voraussetzungen für den Umstieg

  • Gebäudedämmung: Eine gute Dämmung ist für den wirtschaftlichen Betrieb einer Wärmepumpe besonders wichtig.
  • Niedrige Vorlauftemperatur: Ideal sind Vorlauftemperaturen bis 55 °C. Diese lassen sich meist mit Flächenheizungen oder großflächigen Heizkörpern realisieren.
  • Hydraulischer Abgleich: Für eine gleichmäßige Verteilung der Wärme ist ein hydraulischer Abgleich Pflicht, auch für die Förderung.

Fazit

Der Wechsel von einer Gasheizung auf eine Wärmepumpe lohnt sich langfristig für viele Hausbesitzer – insbesondere dann, wenn die alte Heizung ohnehin ausgetauscht werden muss. Neben Umweltaspekten sprechen wirtschaftliche Gründe für die Investition in die effiziente Technik. Eine gute Planung und Beratung durch Fachbetriebe ist dabei entscheidend.

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