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Wenn die Heizung nicht mehr ausgeht: Was jetzt zu tun ist

Es ist ein Ärgernis, das viele Mieter und Hausbesitzer kennen: Die Heizung steht auf null, und trotzdem wird der Heizkörper weiterhin warm – manchmal sogar richtig heiß. Spätestens dann, wenn der Raum unangenehm überhitzt oder die Heizkostenabrechnung droht, aus dem Ruder zu laufen, stellt sich die Frage: Warum hört die Heizung nicht auf zu heizen? Und was kann man dagegen tun?

In den meisten Fällen ist nicht die Heizungsanlage selbst, sondern ein defektes oder blockiertes Thermostatventil die Ursache. Das Thermostat am Heizkörper dient dazu, die gewünschte Raumtemperatur zu regulieren. Wenn man es auf null oder auf das Schneeflocken-Symbol stellt, sollte das Ventil schließen – der Heizkörper bleibt kalt. Doch das funktioniert nur, wenn das mechanische Zusammenspiel zwischen Thermostatkopf und Ventil einwandfrei arbeitet.

Häufig ist das Ventilstiftchen, das sich unter dem Thermostatkopf befindet, verklemmt oder festgerostet. Dieses kleine Bauteil ist dafür verantwortlich, die Wasserzufuhr zum Heizkörper zu regulieren. Wird es durch Kalk, Rost oder Ablagerungen blockiert, bleibt der Heizkreislauf offen – der Heizkörper heizt ungewollt weiter.

Ein weiterer möglicher Grund: Der Thermostatkopf selbst ist defekt oder locker montiert. In beiden Fällen kann das Ventil nicht richtig schließen oder bekommt falsche Signale. Auch eine fehlende oder unzureichende Hydraulik-Abstimmung in größeren Anlagen kann dazu führen, dass einzelne Heizkörper überversorgt werden.

Erste Hilfe: Was kann man selbst tun?

Bevor ein Handwerker gerufen wird, kann man selbst einige einfache Maßnahmen ergreifen. Am wichtigsten ist die Prüfung des Ventilstifts:

  1. Thermostatkopf abschrauben: Meist lässt sich der Thermostatkopf durch Drehen einer Überwurfmutter oder durch einen Klickmechanismus entfernen.
  2. Ventilstift überprüfen: Der kleine Metallstift darunter sollte beweglich sein und sich einige Millimeter reindrücken lassen.
  3. Stift vorsichtig lösen: Falls er klemmt, kann man ihn mit einem Hammergriff leicht anklopfen oder mit einer Zange behutsam hin und her bewegen. Auf keinen Fall zu stark ziehen oder hebeln – der Stift darf nicht herausfallen.
  4. Thermostatkopf wieder montieren und testen, ob der Heizkörper nun regulierbar ist.

Manchmal hilft es auch, einen neuen Thermostatkopf zu montieren – insbesondere bei älteren Modellen kann ein Austausch Wunder wirken. Moderne, digitale Thermostate sind präziser und bieten oft zusätzliche Funktionen wie Zeitsteuerung oder Fenster-offen-Erkennung.

Wann sollte ein Fachmann ran?

Wenn das Ventil weiterhin nicht reagiert oder der Heizkörper trotz aller Versuche heiß bleibt, sollte ein Heizungsinstallateur hinzugezogen werden. Möglicherweise ist das Ventil im Inneren defekt oder die Heizungsanlage insgesamt schlecht eingestellt. In Mietwohnungen ist in diesem Fall der Vermieter oder die Hausverwaltung zu informieren, da Reparaturen an der Heizungsanlage grundsätzlich deren Aufgabe sind.

Vorsorge für die Zukunft

Damit es gar nicht erst zu einer dauerheizenden Heizung kommt, hilft regelmäßige Wartung. Vor allem nach der Sommerpause sollten alle Heizkörper kurz getestet werden, um festzustellen, ob die Thermostate noch funktionieren und ob Luft im System ist. Das regelmäßige Entlüften der Heizkörper gehört ebenfalls zur Basispflege, auch wenn es mit dem Weiterheizen direkt nichts zu tun hat.

Besonders in Altbauten, in denen die Heizkörper oft Jahrzehnte alt sind, empfiehlt es sich, beim nächsten Renovieren über einen Austausch der Thermostatventile nachzudenken. Neue Modelle arbeiten nicht nur effizienter, sondern helfen auch beim Energiesparen.

Fazit

Wenn der Heizkörper trotz heruntergedrehtem Thermostat weiterheizt, steckt in den meisten Fällen ein klemmendes Ventil oder ein defekter Thermostat dahinter. Mit etwas handwerklichem Geschick lässt sich das Problem oft selbst beheben. Wer jedoch unsicher ist oder bei der Reparatur an Grenzen stößt, sollte nicht zögern, einen Fachbetrieb einzuschalten. Denn eine dauerhaft überheizte Wohnung ist nicht nur unangenehm, sondern auch teuer – und lässt sich mit wenigen Handgriffen oft vermeiden.

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