Wärmepumpen spielen eine zentrale Rolle bei der Umstellung auf klimafreundliche Heizsysteme. Trotzdem zögern viele Hausbesitzer beim Umstieg – nicht zuletzt wegen der Sorge vor zu hohen Geräuschbelastungen. Doch wie laut sind Wärmepumpen wirklich? Und welche Vorschriften gelten?

Wärmepumpen bestehen aus verschiedenen Komponenten wie Kompressor, Ventilator, Kondensator oder Umwälzpumpe. Diese erzeugen während des Betriebs Betriebsgeräusche, die je nach Gerätetyp, Bauart und Leistung unterschiedlich ausfallen. Hersteller geben den Schalldruckpegel in Dezibel A [dB(A)] an. Typische Werte liegen im Bereich von 30 bis 65 dB(A).
Wichtig: Die Messung erfolgt in unmittelbarer Nähe zum Gerät. Bereits wenige Meter Abstand sorgen für eine deutlich geringere Lautstärke.
Gesetzliche Grenzwerte für die Lautstärke
In Deutschland gelten für den Betrieb von Wärmepumpen die Vorgaben des Bundesimmissionsschutzgesetzes (BImSchG). Die zulässigen Grenzwerte hängen vom Gebietstyp und der Tageszeit ab:
Aufstellort | Tag (6–22 Uhr) | Nacht (22–6 Uhr) |
---|---|---|
Reines Wohngebiet | 50 dB(A) | 35 dB(A) |
Allgemeines Wohn-/Kleinsiedlungsgebiet | 55 dB(A) | 40 dB(A) |
Mischgebiet | 60 dB(A) | 45 dB(A) |
Städtisches Gebiet | 63 dB(A) | 45 dB(A) |
Gewerbegebiet | 65 dB(A) | 50 dB(A) |
Industriegebiet | 70 dB(A) | 70 dB(A) |
Kurgebiet | 45 dB(A) | 35 dB(A) |
Zusätzlich gelten seit 2024 strengere Vorschriften für geförderte Wärmepumpen: Ihre Geräuschemissionen müssen mindestens 5 dB(A) unter den gesetzlichen Grenzwerten liegen, ab 2026 sogar 10 dB(A).
Vergleich: Wie laut ist eine Wärmepumpe wirklich?
Zum besseren Verständnis hier einige Alltagsgeräusche im Vergleich:
- Flüstern: ca. 30 dB(A)
- Brummender Kühlschrank: ca. 45 dB(A)
- Normales Gespräch: ca. 50 dB(A)
- Leichter Regen: ca. 40 dB(A)
- Straßenverkehr: ca. 70 dB(A)
- Presslufthammer (10 m Abstand): ca. 90 dB(A)
Eine Wärmepumpe liegt also etwa auf dem Niveau eines Gesprächs oder eines Kühlschranks – je nach Modell.
Was beeinflusst die Lautstärke der Wärmepumpe?
- Gerätetyp: Split-Wärmepumpen sind meist leiser als Monoblock-Geräte.
- Leistungsanforderung: Je höher die Last, desto lauter das Gerät.
- Aufstellort: Offene Flächen dämpfen den Schall besser als enge Höfe oder Ecken.
- Entfernung zu Nachbarn und Wohnräumen: Mehr Abstand bedeutet weniger Gehörbarkeit.
Tipps zur Geräuschreduktion
- Aufstellung mit Abstand: Mindestens 3 Meter zum Nachbargrundstück.
- Nicht unter Vordächern platzieren: Schallreflexion vermeiden.
- Schallschutzhauben nutzen: Diese reduzieren die Lautstärke messbar.
- Pflanzen als Schallschlucker: Hecken oder Sträucher helfen, sollten aber Luftein- und -auslass nicht blockieren.
- Hydraulischer Abgleich und Pufferspeicher: Ermöglichen Nachtabsenkung und geringere Laufleistung.
Fazit
Wärmepumpen erzeugen Betriebsgeräusche, aber diese sind vergleichsweise moderat. Wird das Gerät fachgerecht installiert, halten moderne Wärmepumpen problemlos gesetzliche und förderrechtliche Grenzwerte ein. Wer Wert auf besonders leise Geräte legt, sollte schon bei der Auswahl auf Herstellerangaben achten und sich fachlich beraten lassen.