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Wie teuer ist eine Biomasseheizung?

Viele Hausbesitzer suchen nach nachhaltigen Alternativen zu Öl- und Gasheizungen. Biomasseheizungen gelten als umweltfreundliche Lösung, die mit nachwachsenden Rohstoffen arbeitet. Doch wie hoch sind die Anschaffungs- und Betriebskosten? Und welche Vor- und Nachteile bringen diese Pelletheizungen mit sich?

Holz-Pellet-Anlage

Die Preise für Biomassekessel variieren stark je nach System und Größe. Für Einfamilienhäuser sind Pelletkessel am weitesten verbreitet. Diese kosten inklusive Installation zwischen 15.000 und 25.000 Euro.

Hackgutkessel sind tendenziell günstiger, benötigen aber mehr Platz für die Lagerung und Handhabung der Brennstoffe. Scheitholzkessel sind meist die günstigste Option, erfordern aber eine intensivere Bedienung und Lagerhaltung.

Betriebskosten und Brennstoffpreise

Die laufenden Kosten hängen maßgeblich vom Brennstoff ab. Holzpellets kosten aktuell etwa 25 bis 35 Cent pro Kilogramm. Ein durchschnittlicher Haushalt benötigt rund 4 bis 6 Tonnen pro Jahr, was Brennstoffkosten von 1.000 bis 2.000 Euro ergibt.

Hackgut ist oft günstiger, die Preise schwanken aber je nach Qualität und Region. Scheitholz ist vergleichsweise preiswert, aber die Bedienung ist aufwändiger. Neben Brennstoff fallen Wartungs- und Reinigungskosten an, die jährlich zwischen 200 und 500 Euro liegen können.

Vorteile von Biomasseheizungen

  • Nutzung erneuerbarer Energien und CO₂-Neutralität
  • Unabhängigkeit von fossilen Brennstoffen und Preisschwankungen
  • Förderprogramme vom Staat für Anschaffung und Betrieb
  • Kombinierbar mit Solarthermie für erhöhte Effizienz

Nachteile und Herausforderungen

  • Hoher Platzbedarf für Lagerung und Kesselanlage
  • Regelmäßige Wartung und Reinigung notwendig
  • Höhere Investitionskosten als bei Öl- oder Gasheizungen
  • Emissionen von Feinstaub können problematisch sein
  • Bedienaufwand, insbesondere bei Scheitholzsystemen

Holz-Pellet-Anlagen sind eine umweltfreundliche Alternative für das Eigenheim, erfordern aber eine sorgfältige Planung. Die Anschaffungskosten sind vergleichsweise hoch, können durch günstige Betriebskosten und Förderungen ausgeglichen werden.

Haben Pelletheizungen noch eine Zukunft?

Pelletheizungen sind vor allem für Haushalte attraktiv, die unabhängig von fossilen Brennstoffen heizen wollen und für die Wärmepumpen technisch oder wirtschaftlich nicht infrage kommen.

Pelletheizungen gelten weiterhin als erneuerbare Heiztechnologie und sind auch nach dem Gebäudeenergiegesetz (GEG) ab 2024 weiterhin erlaubt. Es gibt aber strengere Vorgaben für den Einbau und Betrieb, insbesondere in Neubauten: Hier werden oft Hybridlösungen (z.B. Kombination mit Solarthermie oder Wärmepumpe) gefordert.

Pelletheizungen werden als klimaneutral beworben, da das bei der Verbrennung freigesetzte CO₂ zuvor im Holz gebunden war. Kritik gibt es wegen Feinstaubemissionen und der Nachhaltigkeit der Holzgewinnung. Moderne Anlagen mit Filtersystemen und Pellets aus Abfallholz können diese Probleme mindern.

Das Bundesumweltamt hat die energetische Nutzung von Holz, einschließlich Holzpellets, kürzlich als klimaschädlich eingestuft. Dieser Einschätzung folgte aber nicht einmal der grüne Wirtschafts- und Klimaminister Robert Habeck in seiner Amtszeit.

Pelletheizungen werden weiterhin eine Rolle im deutschen Wärmemarkt spielen, besonders in Bestandsgebäuden und ländlichen Regionen, wo Alternativen wie Wärmepumpen nicht immer praktikabel sind