Sonne und Wind liefern schon heute genug Energie für die Versorgung, die Angst vor Netzinstabilität durch „zu viel grünen Strom“ ist unbegründet. Das schreibt Sophia Rödiger, Chief Marketing Officer des Hamburger Cleantech-Startups 1Komma5°, in einem vielbeachteten Kommentar für das Online-Portal t3n.de.

Die Vision einer vollelektrifizierten, grünen Energieversorgung (Smart Cities, E-Autos, Wärmepumpen) ist technisch machbar, ohne dass fossile Energien zwingend nötig wären, schreibt Rödinger.
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Ihre zentralen Argumente:
- Schwankende Einspeisung ist lösbar: Die Herausforderung liegt nicht in der Menge, sondern in der zeitlichen Variabilität von Solar- und Windenergie; Sonne und Wind ergänzen sich oft antizyklisch.
- Flexibilität im Netz fehlt: Starre Stromtarife und Einspeisevergütungen verhindern, dass Angebot und Nachfrage effizient gesteuert werden.
- Speicher und Smart Meter ungenutzt: Die Kapazität von Stromspeichern ist stark gestiegen, doch viele werden nicht intelligent eingesetzt. Smart Meter könnten Verbrauch und Einspeisung automatisch optimieren, sind aber kaum verbreitet (nur 2 % der Haushalte in Deutschland).
- Künstliche Intelligenz als Schlüssel: KI kann Wetter, Verbrauch und Netzauslastung in Echtzeit analysieren, Prozesse steuern und Stromhandel optimieren – so kann ein stabiles, flexibles Energiesystem entstehen, das Haushalte und Anlagen zu virtuellen Kraftwerken vernetzt.
Nach Ansicht Rödingers sei die Gefahr von „zu viel grünen Strom“ ein Mythos. Das eigentliche Problem sei das fehlende Management von Angebot und Nachfrage. Intelligente Speicherlösungen, Smart Meter und KI-gesteuertes Netzmanagement könnten eine sichere, flexible und effiziente Energieversorgung ermöglichen, ohne auf fossile Backup-Kraftwerke angewiesen zu sein.