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Kamin oder Kaminofen: Was passt besser zu mir?

Wer berufstätig ist und abends einfach drei Stücke Holz reinlegen und die Wärme genießen möchte – für denjenigen könnte ein Kaminofen die richtige Wahl sein.

Kaminofen

So schnell er warm wird, so schnell wird er allerdings auch wieder kalt. Ansonsten ist ein Kamin die richtige Wahl.

Kamin und Kaminofen – die Unterschiede

Ein offener Kamin ist fest in die Bausubstanz integriert und bietet den direkten Blick auf die Flammen. Er hat hohen ästhetischen Wert, ist aber in puncto Effizienz und Umweltschutz problematisch: Die meiste Wärme entweicht durch den Schornstein, der Brennstoffverbrauch ist hoch. In Neubauten sind offene Kamine daher selten geworden.

Der Kaminofen – oft auch Schwedenofen genannt – ist dagegen ein freistehendes Gerät mit geschlossener Brennkammer und Glastür. Er wird an einen Schornstein angeschlossen, kann aber bei einem Umzug theoretisch mitgenommen werden. Dank der geschlossenen Bauweise arbeitet er deutlich effizienter und stößt weniger Emissionen aus.

Effizienz und Wärmeleistung

Wer den Ofen nicht nur als optisches Highlight, sondern auch zur Raumheizung nutzen möchte, sollte auf den Wirkungsgrad achten. Kaminöfen erreichen heute Werte von 70 bis 85 Prozent, offene Kamine liegen weit darunter. Moderne Modelle sind zudem für den Betrieb mit Holzbriketts oder Pellets geeignet, was die Flexibilität erhöht.

Die Wärmeleistung wird in Kilowatt (kW) angegeben. Für ein 30 Quadratmeter großes Wohnzimmer reichen meist fünf bis sieben kW. Zu leistungsstarke Geräte können den Raum schnell überhitzen. Deshalb lohnt es sich, vor dem Kauf die Raumgröße und den Wärmebedarf genau zu ermitteln.

Kamin (Foto: Paul Hanaoka/Unsplash)

Rechtliche Vorgaben

Kamine und Öfen unterliegen strengen gesetzlichen Regelungen. Die Bundesimmissionsschutzverordnung (BImSchV) schreibt Grenzwerte für Feinstaub und Kohlenmonoxid vor. Ältere Modelle müssen nachgerüstet oder stillgelegt werden, wenn sie diese Vorgaben nicht einhalten.

Vor dem Kauf ist die Abstimmung mit dem Schornsteinfeger Pflicht. Er prüft, ob der Schornstein geeignet ist, und gibt Hinweise zu Einbau und Betrieb. Ohne seine Freigabe darf der Ofen nicht in Betrieb genommen werden.

Material und Bauweise

Kaminöfen gibt es in verschiedenen Ausführungen:

  • Stahlöfen heizen schnell auf, kühlen aber auch rasch wieder ab.
  • Specksteinöfen speichern Wärme länger und geben sie gleichmäßig ab.
  • Keramikverkleidungen bieten zusätzliches Design und Wärmespeichervermögen.

Für den klassischen Kamin gilt: Er benötigt eine massive Bauweise aus Stein oder Beton und ist oft Teil einer größeren Sanierung oder eines Neubaus.

Kosten und Installation

Einfache Kaminöfen gibt es ab etwa 1.000 Euro, hochwertige Modelle mit Specksteinverkleidung oder Wassertasche kosten mehrere tausend Euro. Für den Einbau und die Abnahme durch den Schornsteinfeger fallen zusätzliche Kosten an.

Ein fest eingebauter Kamin ist deutlich teurer. Hier können schnell 5.000 bis 10.000 Euro und mehr zusammenkommen – je nach Material, Größe und Aufwand.

Worauf Käufer achten sollten

Beim Kauf sollten Verbraucher folgende Punkte berücksichtigen:

  • Wärmebedarf: Leistung passend zur Raumgröße wählen.
  • Effizienz: Hoher Wirkungsgrad senkt Brennstoffkosten.
  • Emissionen: Gerät muss die aktuellen BImSchV-Grenzwerte erfüllen.
  • Schornsteinprüfung: Eignung vorab mit dem Schornsteinfeger klären.
  • Sicherheitsabstand: Brennbare Materialien im Raum berücksichtigen.
  • Brennstoffwahl: Holz, Briketts oder Pellets – je nach Verfügbarkeit.

Praktisch ist es, sich beim Fachhändler beraten zu lassen und das Gerät in Betrieb zu erleben. Auch Service und Ersatzteilversorgung spielen eine Rolle, wenn der Ofen viele Jahre genutzt werden soll.

Kamin vs. Kaminofen im Vergleich

KriteriumKamin (offen)Kaminofen (geschlossen)
Bauweisefest in die Bausubstanz integriertfreistehendes Gerät, an Schornstein angeschlossen
Effizienzsehr gering (10–20 %)hoch (70–85 %)
Wärmeleistungvor allem optisch, kaum Heizwirkungeffektive Raumheizung
Kosten5.000–10.000 € und mehrab ca. 1.000 €, hochwertige Modelle teurer
Flexibilitätnicht umziehbarbei Umzug theoretisch mitnehmbar
Gesetzliche Vorgabennur eingeschränkt zulässig, streng regulierterfüllt BImSchV-Standards bei modernen Modellen
Atmosphäreklassisches offenes FeuerFlammenspiel durch Sichtscheibe sichtbar
Wartung/Servicehoher Aufwand, wenig effizientleichter Betrieb, Ersatzteile erhältlich

Ob Kamin oder Kaminofen die bessere Wahl ist, hängt von den eigenen Prioritäten ab. Der offene Kamin überzeugt durch Atmosphäre, ist aber ineffizient und eher ein Designobjekt. Der Kaminofen punktet mit hoher Effizienz, flexiblen Einsatzmöglichkeiten und vergleichsweise moderaten Kosten.

Wer plant, ein Feuer in die eigenen vier Wände zu holen, sollte sich frühzeitig über bauliche Voraussetzungen, gesetzliche Vorgaben und den tatsächlichen Wärmebedarf informieren. So wird aus dem Wunsch nach Gemütlichkeit eine sichere und nachhaltige Investition.