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Kamin und Ofen: Heizen mit Holz

Im Zuge der Energiewende und eines wachsenden Umweltbewusstseins gewinnt Holz als Brennstoff für Einzelöfen wieder an Bedeutung. Als nachwachsender Rohstoff gilt Holz bei sachgemäßer Nutzung als weitgehend klimaneutral – vor allem in modernen Feuerstätten und mit optimal aufbereitetem Brennmaterial.

In Deutschland stammen rund 90 Prozent der regenerativen Wärme aus Biomasse, davon entfallen etwa 70 Prozent auf Holz. Die Vorteile: Holz ist regional verfügbar, vergleichsweise kostengünstig und emissionsarm, wenn richtig geheizt wird.

Holzarten und ihre Eigenschaften

Holz für Kamine und Öfen ist in drei Varianten erhältlich: als klassisches Scheitholz, als Holzbriketts und als Pellets. Besonders bewährt haben sich heimische Hölzer wie Buche, Eiche, Birke, Fichte und Kiefer. Neben der Holzart spielt der Wassergehalt eine zentrale Rolle für den Heizwert. Optimal liegt er zwischen 15 und 20 Prozent – bei höherem Feuchtegehalt sinkt die Energiedichte spürbar. So liefert etwa Fichtenholz bei 30 % Feuchte nur noch rund 3,4 kWh pro Kilogramm, gegenüber über 4 kWh bei trockenerem Zustand.

Verbotene Brennstoffe vermeiden

Nicht jedes Holz darf im Kamin verbrannt werden. Lackierte, beschichtete oder imprägnierte Hölzer, Sperrholz, Spanplatten oder andere Holzwerkstoffe sind gesetzlich verboten. Beim Verbrennen entstehen Schadstoffe, die Umwelt und Gesundheit belasten – und die Feuerstätte beschädigen können. Dasselbe gilt für Kunststoffabfälle oder Rindenbriketts.

Tipp: Nur naturbelassenes, gut getrocknetes Holz verwenden – das schont Ofen, Schornstein und Umwelt.

Hartholz oder Weichholz – was lohnt sich?

Die Darrdichte – also das Verhältnis von Holzmasse zu Volumen – entscheidet über die Einteilung in Hart- und Weichholz. Liegt der Wert über 0,55 g/cm³, handelt es sich um Hartholz, darunter spricht man von Weichholz. Im praktischen Betrieb punktet Hartholz mit längerer Brenndauer und höherer Glutstabilität, während Weichholz schneller entflammt und besser zum Anzünden geeignet ist.

Tipp: Für eine längere Wärmeabgabe eignet sich Hartholz – für schnelles Anfeuern ist Weichholz die bessere Wahl.

Holzbeschaffung und Mengenangaben

Brennholz kann im Wald selbst gesammelt, beim Förster bezogen oder über den Handel gekauft werden. Wer Eigenleistung einbringt, spart Kosten – muss sich jedoch um Transport, Lagerung und Trocknung kümmern. Handelsübliches Scheitholz wird meist in drei Einheiten angeboten:

  • Festmeter (Fm): 1 Kubikmeter reines Holz ohne Zwischenräume
  • Raummeter (Rm): 1 Kubikmeter gestapeltes Holz mit Zwischenräumen
  • Schüttraummeter (Srm): 1 Kubikmeter lose geschüttetes Holz

Tipp: Ein Festmeter Buche entspricht etwa 2,38 Schüttraummetern – bei Preisvergleichen auf die Maßeinheit achten.

Richtig heizen – Schritt für Schritt

Wer mit Holz effizient und sauber heizen will, sollte bereits beim Anzünden auf die richtige Methode achten.

  • Mit Rost: Von unten anzünden
  • Ohne Rost: Anzünden von oben

Benötigt werden Anzündhilfe (z. B. Zündwolle), Anmachholz und gut getrocknete Holzscheite. Auf Papier und flüssige Anzünder sollte verzichtet werden – zu riskant oder zu rußintensiv. Das Feuer sollte sich langsam, aber vollständig entwickeln können. Die Luftzufuhr ist dabei entscheidend und richtet sich nach dem Ofentyp.

Tipp: Ist das Feuer entfacht, Luftzufuhr nach und nach reduzieren, um Wärme zu halten und Brennstoff zu sparen. Beim Nachlegen empfiehlt sich, Scheite mit der Spaltkante nach unten auf die Glut zu legen.

Nachhaltig und effizient

Heizen mit Holz ist ökologisch sinnvoll – wenn Feuerstätte, Schornstein und Brennstoff zusammenpassen und korrekt betrieben werden. Wichtig ist eine regelmäßige Wartung der Anlage, das richtige Anfeuern und die passende Brennholzqualität. So lässt sich nicht nur der Komfort steigern, sondern auch die Umweltbelastung reduzieren.

Tipp: Wer Holz richtig lagert, sorgt für optimale Heizwerte. Lesen Sie auch unseren Beitrag „Kaminholz richtig lagern“.

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